Durch ein gelungenes Bundesliga-Debüt von Trainer Thomas Doll beim bisherigen Tabellenschlusslicht Hamburger SV stürzt Borussia Dortmund in eine schwere sportliche Krise. Mit dem 0:2 (0:2) kassierten die Westfalen im heimischen Westfalenstadion die zweite Niederlage und warten damit weiterhin vor eigenem Publikum auf den ersten Erfolg in dieser Saison. Die Hanseaten, bei denen Doll am vergangenen Sonntag die Nachfolge von Klaus Toppmöller angetreten hatte, verließen nach den ersten Auswärtspunkten der Saison den letzten Tabellenplatz. Der Belgier Emile Mpenza (9.) und David Jarolim (70.) besiegelten den ersten Sieg der Gäste im fremden Stadion seit dem 17. April.
Dortmund verunsichert
Die Hamburger nutzten konsequent die allgemeine Verunsicherung der Borussen nach den fehlenden sportlichen Erfolgserlebnissen sowie der Ablösung von Vereinschef Gerd Niebaum durch Reinhard Rauball. Vor 78.000 Zuschauern boten die Gastgeber ihren Fans Fußball zum Abgewöhnen. Kampf und Krampf prägten das Spiel der Schwarz-Gelben gegen die klug gestaffelten und diszipliniert auftretenden Gäste.
Bis zur Halbzeit stand lediglich eine Chance durch einen Kopfball von Jan Koller, der HSV-Torhüter Martin Pieckenhagen zu einer Glanzparade zwang. Die enttäuschten BVB-Fans verabschiedeten ihre Mannschaft bereits zur Halbzeit mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine.
HSV mit dem Glück des Tüchtigen
Wesentlich energischer und spielerisch leicht verbessert begann Dortmund die zweite Hälfte und erspielte sich durch Ewerthon (47.,54.) zwei hochkarätige Möglichkeiten. Der HSV präsentierte sich in der Abwehr wesentlich gefestigter als der Gegner und lauerte auf Konter. Zudem besaß Hamburg auch das Glück des Tüchtigen, als der Schuss von Jarolim zum entscheidenden zweiten Treffer unglücklich für Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller abgefälscht wurde.