Während die deutschen Zeitungen schrieben, der Stürmer sei nicht geschaffen für das System von Jürgen Klopp und müsse sich defensiv mehr einbringen, forderten die Schweizer Medien, der Rekordtorschütze ihrer Nationalmannschaft müsse spielen - oder gar wechseln.
Am gestrigen Samstag bezog der 29-Jährige, der zuletzt auch nach seinen zwei Treffern beim 4:4 gegen Hannover geschwiegen hatte, nun Stellung zu dem, was die BVB-Fans zu einem Spruchband mit der Ausschrift „Klopp, vergraul‘ uns den Alex nicht“ hinreißen ließ.
„Man soll nicht immer glauben, was überall steht. Fakt ist, ich habe in Dortmund einen Vertrag, und der ist auch in der kommenden Spielzeit noch gültig“, betonte der Torjäger ruhig und sachlich, bevor er sich - wie zum Ende der Hinrunde - ein Hintertürchen in Richtung Vereinswechsel offenhielt: „Sicherlich ist an so Gerüchten meist etwas Wahres dran.“
Doch Freis Gegenwart ist der BVB, und da sieht es für den Schweizer, der seine eigenen Statistiken so gut kennt, wie ein Schweizer Uhrwerk genau läuft, wieder rosig aus: drei Treffer erzielte der Goalgetter in den letzten zwei Begegnungen, neun Tore in der gesamten Saison.
„Ich bin jemand, der die Berichte in der Presse verfolgt. Ich bin auch nicht doof und kann zwischen den Zeilen lesen. Alles, was ich tun kann, ist Leistung zeigen und Klappe halten“, lieferte der wieder einmal erfolgreichste BVB-Angreifer der Saison eine plausible Erklärung für sein „Schweigegelübde“ der letzten Wochen ab.
Gestern jedoch war es offenbar an der Zeit, einige Dinge anzusprechen. Und so vergaß Frei auch nicht, sich bei den Anhängern, die immer an ihm festgehalten haben, zu bedanken: „Die Dortmund-Fans haben auch in Zeiten, in denen ich verletzt war, nie an mir gezweifelt und mir immer Rückendeckung gegeben. Das ist mir sehr wichtig. Das hat einerseits damit zu tun, dass man Leistung bringt, aber sicher auch damit, dass man als Typ kein Idiot ist.“ Das kann man so unterschreiben.