Für hart gesottene Königsblaue ist das ein ganz, ganz schwere Gewissensfrage. Nicht so für S04-Oberfan Rolf Rojek.
Rolf Rojek, gehen bei Ihnen als Schalkes Oberfan nicht die Nackenhaare hoch, wenn Sie im S04-Aufsichtsrat möglicherweise für Oliver Kahn, den Intimfeind der meisten königsblauen Anhänger, als neuen Manager abstimmen müssen?
Nein! Ich bin so lange im Geschäft und habe mir daher längst abgewöhnt zu sagen, derjenige ist für Schalke der Richtige oder eben nicht. Ich kann und werde diese Dinge nicht allein aus Fansicht bewerten, sondern es geht einzig und allein darum, die beste Lösung für den Verein zu finden, damit wir wieder sportlichen Erfolg haben. Es gibt eben nicht den Mann, der in Gelsenkirchen geboren wurde, seine ganze Karriere nur auf Schalke gespielt hat und Erfahrung als Manager mitbringt.
Dennoch: Einen größeren Tabubruch, als Kahn zum starken Mann von S04 zu machen, kann es doch kaum geben, oder?
Genau das habe ich vor fast neun Jahren gedacht, als Andreas Möller von den Schwarz-Gelben geholt wurde. Danach haben wir den besten Fußball seit Jahrzehnten gespielt. Und was Kahn betrifft: Ich habe schon 2001 gesagt, dass wir nicht wegen Markus Merk die Schale verloren haben, sondern weil Kahn die Bayern bis zum Schluss nach vorne gepeitscht hat. Das hat mir sehr imponiert.
Was sagen die Fans, mit denen Sie seit Donnerstag und dem Treffen in Rheda-Wiedenbrück gesprochen haben?
Die Meinung ist sehr gespalten, doch der Trend geht leicht in Richtung pro Kahn. Die Fans glauben, dass er ein gewisses Siegergen mitbringt, schließlich hatte er jahrelang großen Erfolg. Er ist eine starke Persönlichkeit, das strahlt auf die Mannschaft aus. Die gegen ihn sind, stört seine fehlende Erfahrung in diesem Job.
