Das Diskussionsthema in Dortmund war in dieser Woche ohne Frage Jan Koller. Die ihm in Freiburg von Matthias Sammer verordnete 75minütige Reservistenrolle warf die Frage auf, ob der BVB mit oder ohne "Dino" stärker ist. Müßig, denn gegen die Frankfurter Eintracht müssen am Samstag, mit oder ohne den 2,02m langen Stürmer, drei Punkte eingefahren werden. Sportdirektor Michael Zorc: "Wir müssen vor eigenem Publikum endlich wieder einmal eine überzeugende Partie abliefern." Mit dabei ist dann wohl Koller, den die Zwangspause mächtig gefuchst hat: "Ich bin schon sauer. Der Trainer hat mir die Entscheidung nicht erklärt. Trotzdem muss sich sie natürlich akzeptieren." Zudem betont er: "Auch ich spiele gerne flache Bälle, aber dazu muss ich entsprechend angespielt werden." Unterstützung erhält er von seinem zur Zeit verletzten Mitstreiter Tomas Rosicky: "Mit Jan hätten wir in Freiburg gewonnen." Dem BVB gelang das Unterfangen im Schwarzwald nicht, eindrucksvoller war da schon die Darbietung der Hessen, die Schalke 04 mit 3:0 förmlich abfiedelten. Dabei glänzte vor allem die Stuttgarter Leihgabe Joannis Amanatidis: "Wenn ein Stürmer spielt, dann kommt das Toreschießen von allein." Da will Christian Wörns allerdings sein Veto einlegen. Der Nationalspieler hat seine Sperre aufgrund der fünften gelben Karte am vergangenen Wochenende abgesessen und wird der Dortmunder Abwehr noch mehr Stabilität geben. Das wird bitter nötig sein, immerhin stellt der Aufsteiger, der zu Saisonbeginn als potenzieller Absteiger gehandelt wurde, so etwas wie das Team der Stunde dar. Aus den letzten vier Begegnungen ergatterte die Truppe von Trainer Willi Reimann zehn von zwölf möglichen Zählern. "Über Koller müssen wir nicht diskutieren, dafür ist der Junge einfach zu gut", möchte Sammer nach dem Schlusspfiff keine heißen Gespräche um das schwarz-gelbe Spielsystem, sondern vielmehr darüber nachdenken, dass der UEFA-Cup wieder zum Greifen nah ist.
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
BVB: Warmuz - Evanilson, Demel, Wörns, Dede - Reuter, Conceicao, Kehl - Frings - Koller, Ewerthon Frankfurt: Nikolov - Günther, Puljiz, Hertzsch, Bürger - Preuß, Skela, Schur - Cha, Amanatidis, Kreuz Schiedsrichter: Hermann Albrecht (Kaufbeuren)