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Er ist nun wahrlich keine Ausnahme, aber schon ein Musterbeispiel, wie weit sich das Denken eines Fußballprofis von der Realität entfernen kann. Sunday Oliseh, seines Zeichens Olympiasieger mit Nigeria und in seiner Heimat ein Held,

Er ist nun wahrlich keine Ausnahme, aber schon ein Musterbeispiel, wie weit sich das Denken eines Fußballprofis von der Realität entfernen kann. Sunday Oliseh, seines Zeichens Olympiasieger mit Nigeria und in seiner Heimat ein Held, hat sich in Bochum alles andere als "gentlemanlike" verhalten, in dem er seinem Mannschaftskameraden Vahid Hashemian per Kopfstoß das Nasenbein brach. Doch Einsicht ist nicht gerade die Stärke des 29-Jährigen, obwohl er in diesem Alter eigentlich auch über die notwendige geistige Reife verfügen sollte. Dabei hat doch gerade er während seiner Reservistenrolle beim BVB immer darüber beklagt, dass ihm gegenüber nicht der nötige Respekt entgegen gebracht wird. Ein Wort, das aus seinem Mund schon sehr fremd wirkt, oder er bezieht Respekt ausschließlich auf seine Person, die Huldigungen nicht nur gerne entgegennimmt, sondern sie förmlich einfordert. Zunächst schießt er gegen den blau-weißen Nachbarn, der sich von ihm getrennt hat und führt seine persönlichen Probleme als Entschuldigung an. Gegen die Borussen hat er schon vor Jahresfrist gewettert und militärische Zustände beklagt. Mit Coach Matthias Sammer wollte er nie wieder zusammenarbeiten. Imposante Töne, wenn man berücksichtigt, dass er den überwiegenden Teil seines üppigen Einkommens immer noch aus Dortmund bezog. Damit ist nun Schluss, weil ihm wegen der Tätlichkeit gegen Hashemian auch der BVB die rote Vertragskarte gezeigt hat. Aber die interessiert ihn nicht, er will im Juli an der Strobelallee wieder auf der Matte stehen und vor allem seine satte Kohle einstreichen. Damit nicht genug, sein Anwalt schwingt sich plötzlich zum Retter der ausgeliehenen Kicker auf. Leihgeschäfte, wie im Fußball üblich, seien ein Konstrukt, das gegen das Recht auf freie Arbeitsplatzwahl verstoße. Wie wahr, da wurde sein Mandant doch tatsächlich an den VfL Bochum ausgeliehen, weil Oliseh nur im Umkreis von 50 Kilometern von Dortmund beliebte, der Lederkugel nachzujagen. Finanziell hatte er keinerlei Einbußen, dafür konnte er im Ruhrstadion durch gute Leistungen auf sich aufmerksam machen und geriet somit nicht in Vergessenheit der Fußballwelt, die ihm als Tribünendrücker bei den Borussen sicher gewesen wäre. Ein Skandal, welch grausames Sklavenschicksal für rund drei Millionen Euro im Jahr musste dieser arme Mann erleiden. Wenn Oliseh seinen bereits zitierten Respekt und dazu eine minimale Portion Ehrgefühl an den Tag legen würde, dann sollte er ganz schnell das von ihm vermeintlich noch einzuklagende Recht auf freie Wahl des Arbeitsrechtes wahrnehmen und sich einen neuen Verein suchen. Möglich wesentlich weiter als 50 Kilometer von Dortmund entfernt.

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