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Schalke: Erster Auswärtssieg seit vier Monaten macht Hoffnung
„Champions League wird schwierig“

Schalke: Erster Auswärtssieg seit vier Monaten macht Hoffnung

Mit dem ersten Auswärtssieg seit vier Monaten (2:1 in Cottbus am 1. November) hat der FC Schalke vorerst den Abwärtstrend in der Bundesliga gestoppt.

Genau das gleiche Ergebnis sorgte am gestrigen Samstag in Frankfurt für gute Laune bei den zuletzt angezählten Königsblauen. „Klar bin ich erleichtert. Irgendwann mussten wir ja mal wieder ein Spiel gewinnen“, grinste Josef Schnusenberg.

Lediglich vier Punkte in den ersten vier Partien in diesem Jahr und nur ein Zähler aus den beiden Revierderbys in Bochum und gegen Dortmund hatten die Krise des selbst ernannten Anwärters auf die europäische „Königsklasse“ noch verschärft. Doch nach dem dringend benötigten Dreier am 22. Spieltag haben die Schalker aber nicht nur die Sorgen der Eintracht im Abstiegskampf vergrößert, sondern die zarte Hoffnung auf das Erreichen des internationalen Geschäfts wieder genährt.

Vor den Spielen am Sonntag sind es lediglich zwei Punkte Rückstand auf Platz fünf – und zudem ist die Hackordnung im Revier wieder hergestellt. „Wir dürfen uns jetzt nicht darauf ausruhen, sondern müssen so weiter machen“, forderte Schnusenberg. „Ich bin ein unerschütterlicher Optimist, dennoch wird es mit der Champions League schwierig“, überlegte der Vereinsvorsitzende nicht ganz ernsthaft, um sich und dem Team noch eine Tür ins Reich der Träume zu öffnen: „Das Leichte kann jeder!“

Fred Rutten ist da pragmatischer veranlagt. Er traut der heilenden Wirkung von kleinen Erfolgen eben so wenig wie er im Falle des Missgeschicks an sich und seinem tun verzweifelt. „Das war ein wichtiger Sieg, doch wir hätten nach der Führung zielstrebiger auf das 2:0 spielen können. Dann wäre die Sache sicher leichter für uns geworden“, bemerkte der Holländer.


Kleine Sorgen im Gegensatz zu seinem Trainerkollegen Friedhelm Funkel. Der frühere Duisburger musste den Zorn des Frankfurter Publikums hinnehmen, weil sein Team nicht den verdienten Lohn für all die Mühe auf dem Platz einfuhr. „Das war eine sehr unglückliche und bittere Niederlage, denn beide Gegentore waren vermeidbar“, stöhnte Funkel. „Jetzt muss ich die Mannschaft wieder aufrichten, ihre Leistung war ja nicht schlecht. Auf der anderen Seite ist Schalke nicht irgendein Gegner, sondern einer, der noch in den europäischen Wettbewerb will.“

Für die Hessen wird es im Kampf um den Klassenerhalt eng. Die Auswärtsaufgabe am nächsten Sonntag in Bielefeld wird da richtungweisend sein. Doch das gilt in gleichem Maße für Schalke. Das Weiterkommen im Pokal in Mainz und ein nachgelegter Dreier am Freitag daheim gegen Köln würden nach einer bisher völlig verramschten Saison noch einmal ganz neue Perspektiven eröffnen.

Ob das dieser Truppe, die das unterdurchschnittliche Niveau der Frankfurter ohne erkennbaren Unterschied annahm, wirklich zuzutrauen ist, ist eine andere Frage. Manager Andreas Müller führt gerne das schwache Argument an, die Qualität der Mannschaft sei ja da, sie muss diese nur abrufen. Zu erkennen war das in dieser Serie mal in 45 Minuten eines Spiels, wenn es hoch kam, sogar in 60. Meistens aber präsentierte sich der zweitteuerste Kader der Bundesliga so, wie es die Tabelle auch nach dem 22. Spieltag immer noch ausdrückt – Schalke im Mittelmaß, mit dieser Situation wird man sich vielleicht in den nächsten mageren Jahren abfinden müssen.

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