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Wildmoser streitet Mitwisserschaft weiter ab

Wildmoser streitet Mitwisserschaft weiter ab
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Karl-Heinz Wildmoser hat auf seiner Tour durch diverse Fernsehsendungen erneut seine Mitwisserschaft in der Stadion-Affäre bestritten. Er sei "absolut unschuldig" und habe "nicht das Geringste geahnt".

1860-Präsident Karl-Heinz Wildmoser hat vor der Sitzung des Aufsichtsrats, auf der am Montagabend über seine Amtsenthebung entschieden werden soll, in zahlreichen Interviews erneut jede Mitwisserschaft im Schmiergeld-Skandal um das Münchner Stadion abgestritten - ungeachtet eines weiter bestehenden Tatverdachts und neuer Vorwürfe. Sein Amt bei den "Löwen" will des 64-Jährige daher weiter ausüben, er stehe als "gewählter Präsident zu meiner Verantwortung".

Am Sonntagabend nach der 0:2-Niederlage seiner Mannschaft beim VfB Stuttgart, die Wildmoser relativ abgeschirmt in der Präsidentenloge des Gottlieb-Daimler-Stadions verfolgte, ruderte er aber etwas zurück. "Wenn Christian Ude sagt, ich sei für den Verein nicht mehr tragbar, dann werde ich meine Konsequenzen ziehen. Ich klebe nicht an meinem Sessel", sagte der angeschlagen wirkende Großgastronom bei Premiere und nahm damit vor allem Münchens Oberbürgermeister Ude in die Verantwortung.

Seit seiner Haftentlassung am Freitag befindet sich Wildmoser auf einer Art Kreuzzug durch die Medien der Republik, seine Aussagen bleiben gleich: Er sei "absolut unschuldig", und er habe "nicht das Geringste geahnt"; Münchens Oberbürgermeister Christian Ude sei für ihn die "menschlich absolut größte Enttäuschung"; er könne sich über die "oberste Vorstandsetage" von Stadion-Partner Bayern München "nur wundern" - ARD, ZDF-Sportstudio, Bild am Sonntag und DSF-"Doppelpass" hat er der "Löwen"-Präsident auf seiner Verharmlosungs-Tour bereits hinter sich, am Montag folgt "Blickpunkt Sport" im BR.

Reichlich pampig reagierte Wildmoser, der sich ansonsten mit der ihm eigenen Mischung aus Selbstgefälligkeit und Selbstmitleid in den TV-Sendungen präsentierte, auf einen Bericht in der Süddeutschen Zeitung. Das Blatt hatte am Samstag gemeldet, nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden habe Vater Wildmoser Schriftstücke abgezeichnet, auf denen zumindest in Teilen der Eingang der Schmiergelder von der Firma Alpine erkennbar aufgelistet gewesen sei. Ein Ermittler sagte der SZ: "Was man unterschreibt, sieht man sich auch an."

"Jeder hat mal was unterschrieben, was er nicht gelesen hat"

Wildmoser nannte die SZ beleidigt eine "Käsezeitung", räumte aber ein: "Jeder hat mal was unterschrieben, was er nicht gelesen hat. Das ist ja ein ganz normaler Vorgang in jeder Firma. Da ist sicher eine gewisse Fahrlässigkeit dabei." Wildmoser senior, dem nach Zahlung einer Kaution (200.000 Euro) und gegen Auflagen Haftverschonung gewährt wurde, besteht nach wie vor der Tatverdacht der Beihilfe im Rahmen der Schmiergeld-Affäre, in deren Verlauf die Wildmosers 2,8 Millionen Euro von der Baufirma Alpine erhalten haben sollen. Wildmoser junior ist weitgehend geständig und hat seinen Vater entlastet.

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