Im Vorfeld des Revierderbys der Fußball-Bundesliga am Freitag gegen Borussia Dortmund begründete Assauer das derzeitige sportliche Mittelmaß der Königsblauen in einem Interview mit der WZ und dem Bonner General-Anzeiger, sowie in der RevierSport TV-Sendung "Derby-Fieber" auf NRW.TV: "Mit dem Spielermaterial, dass bei Schalke derzeit vorhanden ist, kann auch nicht viel mehr 'rauskommen." Wenn Assauer auf die letzten fünf Jahre zurückblicke, "dann steht diese Mannschaft rein fußballerisch an letzter Stelle". Es sei nicht besser, sondern schlechter geworden. Außerdem gäbe es durch Disziplinlosigkeiten immer neue Baustellen, die aufgerissen würden. Es sei kein Fortschritt zu sehen, im Gegenteil. "Der Klub geht nach unten", so Assauer, der zudem bemängelte: "Es hat den Anschein, dass viele Spieler schludrig sind. Nur wenige setzen sich voll für das Team ein.
Trainer Fred Rutten traut Assauer offenbar die Wende nicht zu: "Das, was ich gesehen habe, deutet nicht an, dass die Mannschaft nach oben durchstartet. Im Moment ist der Ablauf mit all den neuen Gedanken und Ideen, die da waren, ins Stocken geraten." Tief enttäuscht zeigte sich Assauer bezüglich der Kritik seines Nachfolgers und "Ziehsohnes" Andreas Müller, der Assauer "proletenhaftes Herumschreien in der Presse" unterstellt hatte. "Ich habe mich über Andreas Müller noch nie negativ geäußert. Ich bin sehr überrascht von seinem Angriff. Das ist schon sehr enttäuschend. Mal gucken, ob ich es mit ihm wieder hinbekomme."
Assauer kritisiert besonders die mangelnde Fußball-Kompetenz in der Vereinsführung. "Jetzt geben alle möglichen Leute ihren Senf zu sportlichen Dingen ab. Diese Leute glauben mittlerweile, sie haben Ahnung vom Fußball. Alles, was jetzt in und um diesen Klub passiert, erinnert an Zeiten, von denen wir glaubten, dass sie schon hinter uns liegen. Das Ergebis daraus ist sichtbar." Ähnlich äußerte sich Aussauer in der RevierSport-Sendung "Derby-Fieber" auf NRW.TV. "Da werden immer wieder neue Baustellen auf gemacht. Sie stehen sich selbst im Wege. Die Disziplin lässt mehr und mehr nach und das wirft kein gutes Bild auf Schalke 04." Auf die Frage, wie sein Verhältnis zu Andreas Müller sei, antwortete der ehemalige "Macher" der Königsblauen salomonisch: "Da ist es besser im Moment zu schweigen." Dennoch, so Assauer, ist das Tischtuch nicht völlig zerschnitten. "Jeder macht mal Fehler. Wenn er morgen kommt und sagt, ich habe vielleicht ne schlechte Wahl getroffen bei meinen Sprüchen, können wir reden. Jederzeit."
Assauer prophezeit seinem Ex-Klub sportlich und wirtschaftlich schwere Zeiten, sollte die Saison nicht erfolgreich enden. "Dann wird es umso schwieriger, einen Aufbau zu beginnen." Denn: "Geld schießt Tore."