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Schalke: Manager hat noch Rückendeckung
Müller vor seinem härtesten Derby

Schalke: Manager hat noch Rückendeckung

Schwieriger als das 133. Revier-Derby gegen Borussia Dortmund war für Manager Andreas Müller wohl noch kein Spiel in seiner Zeit bei Schalke 04.

Zwar stärken die Vereinsbosse dem einstigen Euro-Fighter öffentlich noch den Rücken, aber eine weitere Niederlage am Freitagabend (20.30 Uhr/live bei Premiere) ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus Dortmund könnte das Fass zum Überlaufen bringen. Schalke-Präsident Josef Schnusenberg versucht, trotz der angespannten Lage nach der 1:2-Niederlage im "kleinen" Derby beim VfL Bochum und dem Sturz auf Tabellenplatz neun Zuversicht zu verbreiten. "Nach dem Derby sieht die Welt bei uns schon wieder ganz anders aus", sagte er der Sport Bild und erklärte, Müller und Trainer Fred Rutten seien auch in der nächsten Saison noch "auf Schalke".


Während die Arbeit des Niederländers Rutten (Schnusenberg: "Wir hatten auch gesagt, dass Fred Rutten ein halbes Jahr braucht. Die Eingewöhnungszeit hatten wir eingeplant.") noch nicht wirklich zur Diskussion steht, ist die Lage von Müller viel angespannter. "Wenn die Erfolge ausbleiben, gerät man irgendwann unter Zugzwang", meinte der mächtige Schalker Aufsichtsratschef Clemens Tönnies bereits. Zwar werde man nicht jemanden, der "als Spieler viele Jahre lang die Knochen hingehalten hat und seit einigen Jahren an verantwortlicher Stelle für den Verein tätig ist, nur der guten Stimmung wegen opfern", sagte der Fleischfabrikant.

Ämter und Positionen seien aber nur stabil, wenn sie durch Erfolge getragen würden. Das bedeutet für den früheren Mittelfeldspieler: Gegen den BVB muss unbedingt ein Sieg her. Während er selbst sich zuletzt immer mehr rar machte und auch nicht mehr an Pressekonferenzen teilnahm, übte er zuletzt öffentlich über die Vereins-Homepage Kritik an den Spielern. "Ich sage es ganz deutlich: Die Spieler haben den Klub hängen lassen", erklärte Müller nach der Pleite in Bochum.

Marcelo Bordon (Foto: firo).

Kapitän Marcelo Bordon, der am Mittwoch erstmals seit seinem eineinhalb Wochen zuvor erlittenen Mittelhandbruch mit einer Schutzschiene wieder mit der Mannschaft trainierte und gegen den BVB unbedingt spielen will, sieht jetzt die Profis in der Pflicht. "Es ist normal im Fußball, dass solche Diskussionen aufkommen. Aber wir als Mannschaft sind dazu aufgefordert, etwas zu verändern. Wir müssen auf dem Platz unsere Leistung bringen und kämpfen, dann wird sich die Situation auch wieder etwas beruhigen", sagte der Brasilianer.

Unterstützung erhielt Müller unterdessen nicht nur auf der Pressekonferenz am Mittwoch von Rutten ("Dass er nicht hier ist, respektiere ich. Mich wundert aber, dass so etwas ein Thema in Zusammenhang mit einem Spiel ist. Ein Manager arbeitet langfristig mit einer Mannschaft"), sondern auch von Matthias Sammer. "Ich verstehe vollkommen, dass er sich nach dem Bochum-Spiel ein bisschen zurückgezogen hat", sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf einer Premiere-Gesprächsrunde in Köln: "Aus Leistungsgründen ist es nicht nachvollziehbar, dass ein Klub, der eine klare Zielstellung äußert, Kritik als Bumerang zurückbekommt."

Gerade das Derby gegen den BVB soll für die Schalker jetzt die Wende zum Besseren bringen, zumal noch eine Rechnung vom 3:3 im Hinspiel offen ist, als die Königsblauen nach zwei Platzverweisen noch eine 3:0-Führung verspielten. "Jeder auf Schalke weiß, was dieses Spiel bedeutet, gerade für die Fans", sagte Nationalspieler Gerald Asamoah: "Wir Spieler sind heiß. Wir werden kratzen und beißen für den Sieg."

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