Das Revier erlebt eine imposante Premiere. "Es ist das erste Mal auf westfälischem Boden, dass 83.000 Zuschauer die Kulisse für ein Fußballspiel bilden", verkündet Dr. Gerd Niebaum voller Stolz, das erste "ausverkauft" des ausgebauten Westfalenstadions. Und den Einstand in diese Zuschauerdimension wollen sich die Schwarz-Gelben von den Königsblauen nicht verderben lassen. "Wer Schalke im Vordergrund hat, der braucht keinen Hintergrund", erwartet Michael Meier trotz der finanziellen Schwierigkeiten der Gastgeber einen sportlichen Erfolg, der den Startschuss für die Aufholjagd in der Bundesliga bilden soll. Schließlich hinken die Borussen der Tabellenspitze hinterher. Matthias Sammer: "Die Situation ist nicht befriedigend. Wir stehen nicht so, wie wir es uns vorgenommen hatten."
Im Derby sollen aber nicht nur drei Punkte eingefahren werden, es geht gleichzeitig darum, die Hierarchie im Revier zu ordnen. Mit einem Sieg kann der Erz-Konkurrent auf Distanz gehalten werden, im Falle einer Niederlage marschieren die Gelsenkirchener an den Dortmundern vorbei. Im zweiten Fall könnte sich eine Wachablösung ankündigen, die in der kommenden Saison ihre Fortsetzung findet. Während der BVB wahrscheinlich gezwungen sein wird, personelle Einschnitte vorzunehmen, um die Etatlöcher zu stopfen, geht der S04 den entgegengesetzten Weg. Mit Ailton und Mladen Krstajic in der nächsten sowie Marcelo Bordon in der darauffolgenden Spielzeit wird nicht Bescheidenheit, sondern Investitionslust, das einstige Vorzeigeprädikat der Dortmunder, demonstriert.
Die Borussen können dagegen halten, denn Michael Meier betont: "Wir haben die bessere Mannschaft." Gewinnt die, kann der Traum von der fußballerischen Königsklasse weiter aufrecht gehalten werden, denn sollte er realisiert werden, kann der BVB-Kader weiterhin mit exklusiven Namen bestückt bleiben.