Eine Anleihe über 100 Millionen Euro hat der Londoner Finanzmakler Stephen Schechter dem finanziell angeschlagenen Bundesligisten Borussia Dortmund vermittelt. Entsprechende Meldungen bestätigte BVB-Manager Michael Meier während der Pressekonferenz vor dem Revierderby am Freitag (20.30 Uhr/live in der ARD und bei Premiere). "Das bestätigt, dass wir kein Sanierungsfall sind, sonst wäre eine Anleihe nicht zu finanzieren", sagte Meier.
Dass die Anleihe bereit stehe, hieße jedoch nicht, so Meier, dass der BVB sie in Anspruch nehmen werde. In Kürze werde man dieses Thema in den entsprechenden Vereinsgremien erörtern. Auch ist noch nicht klar, ob die Borussia die Anleihe in der gesamten Höhe oder nur in Teilen nutzen würde. Fest stehe, dass das Geld ausschließlich in die Infrakstruktur des BVB investiert würde. Die Finanzlücken der laufenden Saison sollen durch Marketing- und Transfererlöse geschlossen werden.
Vertrag noch nicht unterschrieben
Schechter hat nach eigenen Angaben schon mehrere Geschäfte dieser Art mit Fußballvereinen - unter anderem Schalke 04 - abgeschlossen, bei denen die Klubs einen Teil ihrer Einnahmen über zwanzig bis dreißig Jahre als Sicherheit verpfänden. Der Vertrag mit dem BVB sei zwar noch nicht unterschrieben, aber die Geldgeber hätten sich schon verpflichtet mitzuspielen. "Ich habe beste Verbindungen zu rund 120 Finanzinstituten in New York und London", sagt Schechter in der Zeit auf die Frage, woher das Geld komme.
In Fußballkreisen wird der 58 Jahre alte Amerikaner der "Pate der Anleihenfinanzierung" genannt. Ein halbes Dutzend englischer Klubs hat sich mit seiner Hilfe saniert. Sein Prinzip ist einfach: Schechter geht zu Versicherungen und Pensionsfonds, sammelt Geld, und der Fußballklub verpfändet - als Sicherheit für die Geldgeber - einen Teil seiner Einnahmen.