Das Erstliga-Debüt von Hamit Altintop hätte besser nicht laufen können. Seit den zwei Toren im Revierderby gegen Dortmund, erlebt der Schalker seine ersten sechs Monate in der Bundesliga wie im Rausch. Vor dem insgesamt 123. Duell mit dem Erzrivalen zum Rückrundenauftakt am Freitag (20.30 Uhr/live in der ARD und bei Premiere) erinnert sich der "Shooting Star" an seine Gala zum Saisonstart beim 2:2 am 2. August.
"Tore schon vergessen"
"Ich freue mich auf das Spiel. Die Tore habe ich schon vergessen. Das zählt doch jetzt nicht mehr", erklärt der 21-Jährige, der erst in der letzten Sommerpause vom Regionalligisten Wattenscheid 09 zu den Königsblauen wechselte, und beweist damit seinen Charakter. Denn schnell war nach seinem spektakulären Auftritt die Geschichte vom neuen Supertalent geschrieben, die Medien übertrafen sich auf der Suche nach einem neuen Star mit Superlativen.
Altintop ist jedoch kein Typ, der sich in den Mittelpunkt drängt. Den vorübergehenden Rummel um seine Person nach dem Hinspiel steckte der Junggeselle gelassen weg. "Ich bin damit eigentlich ganz gut klargekommen. Nur meine Mama hat das schon gestört", erklärte Altintop. Auch die dauerhafte Trennung von seinem in Kaiserslautern kickenden Zwillingsbruder Halil und seine erste ernsthafte Verletzung, ein Riss des Syndesmose-Bandes im Oktober, warfen ihn nicht aus der Bahn. Dass er dabei seinen Platz im zentralen Mittelfeld an das inzwischen eingespielte Duo Niels Oude Kamphuis/Sven Vermant verlor und nun mehr auf der rechten Außenbahn eingesetzt wird, macht ihm nicht weiter zu schaffen.
Lob vom Trainer
"Der Trainer hat mich nun ein halbes Jahr kennenlernen können und weiß, wie er mich einschätzen kann. Wenn er mich woanders aufstellt, dann habe ich keine Probleme damit. Für mich geht es nun darum, meine Stärken zu verfeinern und die Defizite zu mindern", meinte der zehnmalige Junioren-Nationalspieler nach den ersten 13 Bundesliga-Einsätzen selbstkritisch.
"Hamit hat große Veranlagungen, enormes spielerisches Potenzial. Mit seiner Fähigkeit, mit dem Ball am Fuß das Tempo zu variieren, kann er immer wieder überraschende Situationen heraufbeschwören. Diese Qualität haben nicht viele Fußballer", lobt Coach Jupp Heynckes. Auch wenn Vergleiche mit Dortmunds Tomas Rosicky hinken, weil der bereits über drei Jahre Vorsprung im Profigeschäft verfügt: Im mit 83.000 Zuschauern ausverkauften Westfalenstadion werden unzählige Augen ganz besonders das Duell des mit 30 Millionen Euro Ablöse taxierten Tschechen mit dem für 1,8 Millionen Euro verpflichteten Türken beobachten.