Sollte Borussia Dortmund in dieser Saison erneut die Champions League verpassen, wird beim BVB kräftig gespart. Präsident Dr. Gerd Niebaum hat in diesem Falle drastische Maßnahmen angekündigt und zugleich Berichten und Gerüchten über akute Liquiditätspobleme bei den Westfalen aber erneut vehement widersprochen. "Der BVB ist kein Sanierungsfall und steht auch nicht vor dem Abgrund", sagte der Jurist im DSF-Doppelpass.
Konzept soll überdacht werden
Der BVB-Chef machte aber deutlich, dass man zur kommenden Saison möglicherweise grundlegend das Konzept überdenken müsse. "Wenn wir in der Saison 2004/2005 nicht in der Champions League spielen, ist unsere Mannschaft zu teuer. Dann werden wir es schaffen, der Mannschaft eine andere Kostenstruktur zu geben. Wenn ein, zwei oder drei Hochkaräter uns verlassen, fängt Dortmund nicht bei null an, sondern vielleicht bei 70 Prozent", sagte Niebaum. In diesem Falle würden die Schwarz-Gelben verstärkt auf die Jugendarbeit setzen.
Niebaum verteidigte sich auch noch einmal gegen die Vorwürfe, dass die Borussia in den vergangenen Jahren über ihre Verhältnisse gelebt habe und derzeit ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könne. "Wir sind derzeit in der Lage, unsere Verpflichtungen zu begleichen und werden das auch am Jahresende noch können", erklärte der BVB-Boss, der das Eigenkapital des börsennotierten Klubs auf 148 Millionen Euro bezifferte.
Zudem betonte Niebaum, dass die Borussia immer bemüht gewesen sei, einen soliden Haushalt zu erstellen. Aus dem aktuellen Gesamtetat von 123 Millionen Euro gingen rund 57 Millionen in die Mannschaft, im Jahr des Champions-League-Triumphes 1997 seinen 35 Millionen Euro aus dem 75-Millionen-Etat ins Team geflossen. Außerdem unterstrich der BVB-Chef noch einmal, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar keine Notverkäufe geben werde. "Ich gehe davon aus, dass Tomas Rosicky in der Rückrunde für uns spielen wird. Denn uns liegt kein Angebot für ihn vor, auch nicht vom FC Chelsea", sagte Niebaum.