Nichts wurde in der Winterpause in Bochum so heiß diskutiert wie die Maßnahme von Peter Neururer, beim letzten Auswärtsspiel in Hannover auf Dariusz Wosz zu verzichten und dafür Miroslav Stevic in die Anfangsformation zu stellen.
Nach mehreren Auswärts-Niederlagen in Folge wurde der Coach bestätigt. Beim Remis in der niedersächsischen Metropole wirkte der VfL in der Defensive kompakter. Damit war eine Diskussion losgetreten, die Peter Neururer noch schürte: "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir so etwas auch in der Rückrunde noch mal praktizieren."
Und dass ein Wechsel zwischen Stevic und Wosz, je nach Gegner und taktischer Ausrichtung, durchaus eine weitere "Waffe" im Kampf um einen Europapokal-Platz sein kann, unterstrich Neururer am letzten Samstag beim Testspiel gegen Nürnberg, als er Stevic im ersten Abschnitt in der Anfangsformation für Wosz spielen ließ. Das sorgte für Aufregung. Von einer Art "job-sharing" zwischen Wosz und Stevic war schon die Rede. Doch Neururer beendete jetzt die Diskussion: "Eine erfolgreiche Rückrunde braucht beide."
Und beide sehen sich ohnehin nicht als Konkurrenten, sondern als Kollegen. So erklärt Dariusz Wosz auf seiner homepage: "Die Diskussion um Micki Stevic und mich ist völlig überzogen. Wir können beide gut zusammen spielen." Um seine Position sorgt sich der Kapitän also nicht und fügt hinzu: "Der Trainer wird schon die richtige Aufstellung wählen. Egal, ob wir zu Hause oder auswärts spielen. Im Endeffekt sind wir beide ein Teil des Ganzen."
So sieht das auch Miroslav Stevic, der auch die Alters-Diskussion nicht so recht mag: "Für mich gilt, was Otto Rehhagel mal gesagt hat: Es gibt keine alten und jungen Spieler, sondern nur gute und schlechte. Ich kann nichts dafür, dass hinter meinem Namen die Zahl 34 steht. Ich fühle mich wie 24, und das haben auch meine Laktatwerte bestätigt." Dass Dariusz Wosz im Kampf um die Plätze sein direkter Rivale sein soll, dem widerspricht er energisch. "Ich kann die Medien ja verstehen, dass sie sich um Darek und mich ihre Gedanken machen. Aber letztlich entscheidet der Trainer alleine, was von Spieltag zu Spieltag das Beste für den Klub ist. Wir gewinnen nur als Team und nicht als Einzelspieler."
Über vermutete Reibereien untereinander kann er nur schmunzeln: "Als langjährige Profis wissen wir alle, wie wir uns zu verhalten haben. Da tanzt keiner aus der Reihe."