Das Comeback in der Bundesliga steht noch aus, da hat Jörg Böhme schon ganz andere Pläne. Der Linksfuß vom Bundesligisten Schalke 04 hat den Traum von einer Teilnahme an der EM-Endrunde in Portugal noch längst nicht begraben. "Wenn es nach mir geht, spiele ich in Portugal die Europameisterschaft", sagt der Mittelfeldspieler: "Über kurz oder lang bin ich auf jeden Fall eine Alternative."
Selbstvertrauen hat nicht gelitten
Das Selbstbewusstsein des 29-Jährigen hat trotz der sechsmonatigen Zwangspause nach einem Kreuzbandriss im rechten Knie nicht gelitten. "Auf meiner Position im Offensivbereich sehe ich in Deutschland nicht so viel", meint der Linksfuß, der beim 1:1 am 29. März 2003 gegen Litauen das letzte seiner bislang zehn Länderspiele absolvierte. Im Juni schien seine Karriere in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) schon beendet, als ihn Teamchef Rudi Völler nach Hause schickte: "Er ist körperlich und geistig nicht in der Lage, uns zu helfen."
Auf diese Sprachregelung habe er sich damals mit Völler geeinigt, "ihr habt es so aufgefasst, und ich konnte in aller Ruhe Urlaub machen". Ein Rauswurf sei der Abschied aus "privaten Gründen" damals keineswegs gewesen. Mit Völler habe er seitdem ein paarmal telefoniert, zudem war er vor dem Länderspiel am 15. November in der Arena AufSchalke gegen Frankreich (0:3) zum Essen ins Mannschaftsquartier eingeladen worden.
Zehn Länderspiele sollen nicht das Ende sein
Mit zehn Länderspielen will sich der Vize-Weltmeister, der bei der WM 2002 zu keinem Einsatz kam und verletzt abreisen musste, nicht zufrieden geben. "Wenn ich Leistung bringe, werden mit Sicherheit noch ein paar dazukommen." Welche Zahl er im Kopf hat, will er nicht verraten. "Wenn ich jetzt sage 25 Länderspiele, dann kriege ich das vielleicht in anderthalb Jahren um die Ohren gehauen. " So konzentriert sich Böhme vorerst auf seinen Arbeitgeber Schalke 04 und auf sein Bundesliga-Comeback, das möglichst am 30. Januar (20.30 Uhr/live in der ARD und bei Premiere) im 123. Revierderby bei Borussia Dortmund über die Bühne gehen soll.