Wenn Ebbe am morgigen Freitag oder spätestens Sonntag wieder das Trikot des FC Schalke überstreifen wird, dann hat er nur eins im Kopf: Wie schieße ich ein Tor? Der Weg aus der Krise führt für den Dänen nur über ein Erfolgserlebnis, das ist dem Vize-Kapitän ganz klar. "Anders geht es nicht. Für mich ist 2004 ein Neuanfang, ich muss das alte Jahr hinter mir lassen", nickt Sand.
In der Winterpause hat der Familienvater "versucht, so wenig wie möglich an Fußball zu denken." Sand suchte die Ruhe im heimatlichen Jüdtland und ist nun "erholt und vom Kopf viel frischer". Frei von den Sorgen, die ihm auf den Platz die Beine schwer machten und außerhalb dessen das Lachen des meist gut gelaunten Schwiegersohn-Typ aus dem Gesicht trieb.
Unterstützung auf dem Weg vielleicht nicht zu alter Klasse, aber immerhin zu einem wieder brauchbaren Stürmer fand Sand in der Familie und im Verein. "Meine Frau unterstützt mich, das ist sehr wichtig. Ich habe im letzten Jahr aber auch immer wieder mal mit dem Manager und jetzt mit dem Trainer gesprochen. Ich glaube, dass alle hinter mir stehen", spürt der 31-Jährige den nötigen Rückenwind, um wieder Selbstvertrauen fassen zu können. "Ebbe und ich reden sehr oft miteinander. Er muss zunächst beschwerdefrei werden, dann kann er wieder richtig angreifen", weiß Jupp Heynckes. "Mit der verbesserten Leistung, die die Mannschaft nun bringt, kann Ebbe auch leicht integriert werden und bald wieder Tore schießen", glaubt der S04-Coach.
Zunächst ist Mike Hanke gesetzt. Bleibt der Youngster bis zum Auftakt in Dortmund frei von Verletzungen, wird er im Sturm als wohl einzige Spitze und mit einem bis dahin wieder genesenen Gerald Asamoah als Antreiber dahinter auflaufen. "Mike hat schon gespielt, daran sieht man, dass er einen kleinen Vorsprung hat", nickt Heynckes. "Aber die Entscheidung kann erst am Ende der Vorbereitung fallen." Vermutlich am Sonntag in Waalwijk kann Sand erstmals beweisen, dass man ihn noch nicht abschreiben darf. "Ebbe ist ein erfahrener Spieler, der weiß, dass er Konkurrenz hat und sich reinhängen muss", stachelt Heynckes den ehemaligen Top-Torjäger an.