Mit dem ersten Testspiel in de Graafschap Doetinchem hat auch für Marco van Hoodalem das Jahr 2004 so richtig begonnen. Über acht Monate ist es inzwischen her, seit der Abwehr-Spezialist an der Hüfte operiert wurde. In der folgenden langen Leidenszeit musste "MvH" etliche körperliche Rückschläge hinnehmen. Die Brocken hinschmeißen kam aber für den sympathischen Holländer aber nie in Frage. "Wenn ich nicht daran geglaubt hätte, dass ich wieder der Alte werden kann, dann hätte ich längst aufgegeben", betont van Hoogdalem.
Somit steht für den 31-Jährigen das Schalker Jubiläumsjahr im Zeichen des Neuanfangs. In der Hinrunde zur Saison 2003 war van Hoogdalem lediglich bei den Regionalliga-Amateuren am Ball, holte sich dazu in Freundschafts-Partien etwas Spielpraxis. Als sich das Jahr dem Ende zuneigte, verzichtet der frühere Kerkrader sogar auf Einsätze in der "U 23", "um mich voll und ganz auf die Vorbereitung nach der Winterpause zu konzentrieren". Beschwerden spürt er aber immer noch nach jeder Belastung. "Dann muss ich mich lange behandeln lassen, aber dann geht es auch wieder", ist van Hoogdalem Dauergast auf der Massagebank.
Wie lange das in der Form gut geht, weiß der dienstälteste Schalker im aktuellen Kader auch nicht. Sollte sich sein Körper nicht so regenerieren, dass es für Bundesliga-Fußball reicht, will van Hoogdalem selbst die Reißleine ziehen. "Sollte es keinen Sinn mehr machen, werden wir eine Lösung finden", hat der Vollblut-Profi nicht die Absicht, seinen noch bis zum 30. Juni 2006 laufenden Vertrag auszusitzen. Daher hat van Hoogdalem die Aussage Rudi Assauers während eines Auftritts beim DSF –"Doppelpass" auch nicht getroffen, dass "man sich eventuell von einigen verdienten Spielern trennen müsse". Neben van Kerckhoven sprach der Manager dort auch seinen Namen aus. "Da war ich zunächst sehr enttäuscht, aber dann habe ich mit dem Manager gesprochen. Ich weiß, wie er das gemeint hat. Außerdem habe ich ihm persönlich und dem Verein sehr viel zu verdanken", stellt van Hoogdalem klar. Für seinen zweite Chance auf Schalke ließ der Familienvater sogar ein Angebot von Vitesse Arnheim sausen. "Die haben ein paar Mal angerufen, aber ich habe klar gesagt, dass ich nicht wechseln werde", stieß das Werben des niederländischen Spitzen-Klubs bei van Hoogdalem auf taube Ohren. Ob die Entscheidung pro S04 die richtige war, wird sich in den nächsten gut vier Monaten zeigen. Einen Marco van Hoogdalem in der Form von vor zwei Jahren kann Trainer Jupp Heynckes sicher gut gebrauchen.