Denn noch nie zuvor in seiner Karriere musste sich der Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft mit der Rolle des Jokers begnügen. Egal, ob in Luzern, Genf, Rennes oder eben Dortmund - der 29-Jährige war stets der unumstrittene Sturmführer.
Doch unter Jürgen Klopp, der seit jeher „jagende“ Angreifer und damit eher das Gegenteil von Frei bevorzugt, hat sich diese komfortable Lage, die sich der WM-Teilnehmer von 2006 mit seiner überragenden Torquote erarbeitet hat, geändert.
Hinter Nelson Valdez, Mohamed Zidan und Jakub Blaszczykowski ist Frei derzeit nur die Nummer vier im Dortmunder Angriff - und scheint in seiner derzeitigen Verfassung auch nichts daran ändern zu können.
Wann kann Alex Frei wieder jubeln?
Lustlos und langsam präsentierte sich der Angreifer, der sich von seinen zahlreichen Verletzungen noch nicht wieder vollständig erholt zu haben scheint, bei seinem letzten Auftritt in Wolfsburg, lief dabei sechsmal ins Abseits und würdige Jürgen Klopp bei seiner folgerichtigen Auswechslung keines Blickes.
Dennoch widerspricht der BVB-Coach energisch, wenn man von einer Eiszeit zwischen ihm und seinem Stürmer-Star spricht: „In Temperaturen müssen wir unser Verhältnis nicht beschreiben. Zwischen Alex und mir ist alles in Ordnung. Es ist einfach so, wie es ist, wenn ein Spieler gerne spielen möchte, und der Trainer ihn nicht genauso oft aufstellt.“
Der 41-Jährige hat jedoch auch registriert, dass das Verhältnis zwischen den beiden schon einmal besser war, und so betont er: „Ich nehme an, es gibt Trainer-Hitlisten, die jeder Spieler hat. Dass man da mal weiter oben, mal weiter unten liegt, ist überhaupt kein Problem.“
Noch trifft dieser Satz vielleicht zu, dennoch besitzt derzeit wohl kein anderes Thema beim BVB so viel Konfliktpotenzial wie dieses. Die Fortsetzung wird in Bielefeld folgen. Ob es ein Happy-End gibt steht allerdings noch in den Sternen.