Der Ligavorstand sprach sich am Donnerstag auf einer mehrstündigen Sitzung für die weitere Gültigkeit der derzeitigen "50+1-Regelung" aus, durch die bei den in Kapitalgesellschaften umgewandelte Klubs 50 Prozent plus eine Stimme der Anteile unter Kontrolle der jeweiligen Vereine stehen müssen.
Einen entsprechenden Vorschlag wird der Ligavorstand der nächsten Mitgliederversammlung machen und den Klubs der Linzenzligen auch erläutern. "Dieser Beschluss wurde nach einer sehr sachlich geführten Diskussion und unter Berücksichtigung der Argumente von Hannover 96 getroffen. Die Bundesliga lebt von ihrer Stabilität und ihrer Ausgeglichenheit. Maßgebliches Gut muss auch künftig der Schutz des Wettbewerbs bleiben. Die getroffene Entscheidung soll dazu beitragen, dies zu gewährleisten", sagt Ligapräsident Reinhard Rauball.
Vereine wie Hannover hatten sich zuletzt im Sinne einer Erschließung neuer Kapitalquellen für eine weitere Öffnung für finanzstarke Investoren ausgesprochen. Kritiker dieser Strategie befürchteten, dass die Klubs dadurch jedoch zu Spekulationsobjekten verkommen könnten. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom deutschen Meister Bayern München, in Personalunion auch Mitglied des Ligavorstandes, hatte zu Monatsbeginn angesichts der monatelangen Diskussionen über die Thematik auf eine Entscheidung über den künftigen Umgang mit der 50+1-Regel gedrängt.
Für eine Änderung der Vorschrift sind Zwei-Drittel-Mehrheiten sowohl in der Mitgliederversammlung des Liga-Verbandes als auch auf dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) notwendig.