Startseite » Fußball » 1. Bundesliga

VfL Bochum
Offener Ausgang - DFB verhandelt "Skandalspiel von Köpenick"

Patrick Drewes war gegen Union Berlin von einem Feuerzeug getroffen worden.
Patrick Drewes war gegen Union Berlin von einem Feuerzeug getroffen worden. Foto: firo
FSV Mainz 05
FSV Mainz 05 Logo
15:30
VfL Bochum Logo
VfL Bochum
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Am Donnerstag verhandelt das DFB-Sportgericht mündlich den Einspruch des VfL Bochum gegen die Wertung des Skandal-Spiels bei Union Berlin. Der Ausgang ist völlig offen.

Steffen Baumgart steht vor seinem Debüt bei Union Berlin, Dieter Hecking will mit dem VfL Bochum weiter am „Wunder“ arbeiten - doch noch bevor am Wochenende in der Bundesliga wieder der Ball rollt, geht der Blick der beiden Trainer gebannt nach Frankfurt.

Dort verhandelt das DFB-Sportgericht am Donnerstag (ab 13.30 Uhr) mündlich über den Einspruch des VfL gegen die Wertung des „Skandalspiels von Köpenick“ bei Union kurz vor der Winterpause. Der Ausgang ist völlig offen - und im Abstiegskampf von großer Bedeutung.

Was war passiert? VfL-Torwart Patrick Drewes war am 14. Dezember im Kellerduell kurz vor dem Abpfiff von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen worden. Der 31-Jährige konnte nicht weiterspielen, musste mit Schwindel- und Übelkeit ins Krankenhaus. Die Partie wurde nach rund 30 Minuten Unterbrechung fortgesetzt, das 1:1 mit einem „Nichtangriffspakt“ ins Ziel gebracht.

Das Tabellenschlusslicht setzt voll auf drei Punkte am Grünen Tisch: „Wir sind der Meinung, dass das Spiel hätte abgebrochen werden müssen“, sagte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig. „Wenn man das Regelwerk auslegt“ sei von einer Umwertung „in einen Sieg“ auszugehen, immerhin habe Bochum „nur unter Protest“ weitergespielt. Ob jemand - in diesem Fall Drewes - „verletzt, schwer verletzt, ohnmächtig oder sonst was“ gewesen sei, dürfe bei der Beurteilung des Geschehens nicht der Maßstab sein, forderte Kaenzig.

Drewes, VfL-Mannschaftsarzt Mark Sandfort vor Ort sowie digital zugeschaltet Hecking und Felix Passlack werden den VfL als Zeugen vertreten. Auf Union-Seite wird Sport-Geschäftsführer Horst Heldt Rede und Antwort stehen. Auch Schiedsrichter Martin Petersen und Referee-Lehrwart Lutz Wagner werden dem Sportgericht unter der Leitung des Vorsitzenden Stephan Oberholz ihre Sicht schildern. Das bestätigte der DFB dem SID. Nach dem Urteil kann eine Partei mit einer Frist von einer Woche in Berufung beim DFB-Bundesgericht gehen.

Einen vergleichbaren Fall gibt es nicht, aber einen ähnlichen - ebenfalls mit Bochumer Beteiligung. Ein Zuschauer aus dem VfL-Block hatte im März 2022 einen gefüllten Bierbecher Richtung Spielfeld geworfen, der Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann am Kopf traf. Die Partie gegen Borussia Mönchengladbach war in der 70. Minute beim Stand von 0:2 abgebrochen und später für die Fohlen gewertet worden.

Vor allem die weit fortgeschrittene Spielzeit und die Spielfortführung könnten im Fall Köpenick gegen den Einspruch sprechen. Unabhängig von der Spielwertung drohen Union aber noch empfindliche Strafen, etwa eine Geldstrafe sowie ein Teil- oder Komplettausschluss von Fans. Der Täter selbst wurde unmittelbar nach dem Spiel im Block ausfindig gemacht und den Behörden übergeben. Der Verein erstattete Anzeige und verhängte ein dreijähriges Stadionverbot.

Die von vielen schon abgeschriebenen Bochumer hingegen könnten durch einen nachträglich zugeschriebenen Sieg mit Holstein Kiel gleichziehen und hätten mit acht Punkten nur noch zwei Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz - und damit eine deutliche bessere Ausgangslage zum Jahresstart im Kampf um den Klassenerhalt.

Deine Reaktion zum Thema

Spieltag

1. Bundesliga

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel