Die gnadenlos effizienten Offensiv-Zauberer von Eintracht Frankfurt haben ihre Mini-Krise in der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll beendet und sich gegen Schlusslicht VfL Bochum freigespielt.
Den überforderten Tabellenletzten überrannten die eiskalten Hessen geradezu und siegten mit 7:2 (4:1). Das Team von Trainer Dino Toppmöller gewann in der Liga nach drei erfolglosen Spielen wieder und rutschte zumindest vorübergehend auf Rang drei vor. Die Bochumer taumeln auch unter Interimstrainer Markus Feldhoff der 2. Liga entgegen.
Das Traumduo Hugo Ekitike (9.) und Omar Marmoush (18.) legte los und zauberte zusammen mit Ansgar Knauff (20.) und Nathaniel Brown (32.) mit den ersten vier Frankfurter Torschüssen alle Bochumer Hoffnungen weg. Mahmoud Dahoud (61.), der eine Minute zuvor eingewechselte Can Uzun (66.) und erneut Ekitike (69.) legten nach der Pause nach. Dani de Wit (35.) und Philipp Hofmann (51.) sendeten nur kurzzeitig Lebenszeichen des VfL, der mit einem mageren Punkt früh in der Saison den Anschluss zum rettenden Ufer verliert.
Gerrit Holtmann, Offensivspieler des VfL Bochum, sagte nach dem Spiel gegenüber "Sky": "Es hört sich immer blöd an: Wir wussten, was hier auf uns zukommt. Und plötzlich steht es schon 0:3. Das darf uns einfach nicht passieren. Die Eintracht hat all unsere Fehler gnadenlos ausgenutzt. Wir verteidigen das alles sehr schlecht. Wir haben hier verdient mit 2:7 auf die Eier bekommen."
Bochum: Drewes - Passlack (67. Gamboa), Ordets, Masovic, Wittek (32. Holtmann) - Sissoko, Losilla - Broschinski (46. Bero), De Wit, Miyoshi (46. Oermann) - Hofmann (82. Daschner).
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Tore: 1:0 Ekitike (9.), 2:0 Marmoush (18.), 3:0 Knauff (20.), 4:0 Brown (32.), 4:1 De Wit (35.), 4:2 Hofmann (51.), 5:2 Dahoud (61.), 6:2 Uzun (66.), 7:2 Ekitike (69.)
Gelbe Karten: Knauff - Ordets, Hofmann (2)
Zuschauer: 58.000 (ausverkauft)
Die Bochumer fielen schon früh auseinander. Sekunden nach dem Anstoß verlor Maximilian Wittek den Ball im Aufbau an Knauff, der alleine gegen Drewes auf 3:0 stellte - und von den Rängen schallte es „Absteiger, Absteiger!“ in Richtung der Bochumer. Die sonst so leidensfähigen VfL-Fans antworteten: „Wir haben die Schnauze voll!“
Holtmann, der schon in der Halbzeit in die Kurve ging, die die VfL-Profis gnadenlos auspfiff, erklärte seinen Gang zu den Fans: "Ich habe den Fans versucht zu erklären, dass es nicht geht, dass wir ausgepfiffen werden. Egal, wie viel es steht. Ich glaube, dass ich noch ein bisschen Kredit aus den letzten Jahren habe und deshalb bin ich alleine dahingegangen. Der VfL Bochum spielt immer noch Bundesliga und die Fans sind sensationell. Sie haben solch einen Auftritt nicht verdient."