Mats Hummels hat in nur sieben Minuten bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Bundesliga-Derby zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum(3:1) war bis zur Nachspielzeit ja noch nicht entschieden gewesen, als der Innenverteidiger für Jadon Sancho eingewechselt wurde. Und der 35-Jährige zeigte gleich eine enorme Präsens, gewann Zweikämpfe, klärte Situationen im Strafraum – und verhinderte mit einer spektakulären Grätsche gegen Bochums Philipp Hofmann Schlimmeres.
Dass Hummels nur von der Bank kam, hatte Gründe. Zuvor plagte sich der Abwehrchef mit einem Infekt herum. Logisch erschien da Edin Terzics Entscheidung, Hummels langsam wieder an die Wettkampfhärte zu gewöhnen. Doch der Trainer ließ Hummels auch im anschließenden Bundesliga-Spiel beim 1. FC Heidenheim (0:0) draußen. Gegen den SC Freiburg (3:0) durfte er bloß zwei Minuten ran. Das war dann schon überraschender, war Hummels in der Hinrunde, als die Leistungen des BVB extrem schwankten, doch der stabilste Feldspieler des Klubs.
Mit seiner körperlichen Verfassung habe nicht zutun gehabt, dass Hummels jüngst eher außen vor war. „Mats ist extrem nah dran, sonst hätten wir ihn nicht schon zwei mal wieder eingewechselt“, sagte Terzic am Donnerstag vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). „Mats macht es sehr gut im Training, er ist wieder der Alte und hat in den letzten Tagen gut trainiert und es auch verdient gehabt, im letzten Spiel schon von Anfang an zu spielen.“
Dass es dazu nicht kam, hatte laut Terzic mit Nico Schlotterbeck (24) und Niklas Süle (28), den anderen beiden Innenverteidigern, zu tun. „Wir waren sehr zufrieden mit ihren Leistungen. Wir haben in den Spieler sehr wenige Torchancen zugelassen und nur ein Tor kassiert. Deshalb hatten wir da keinen Grund gesehen, die Formation zu ändern“, erläuterte Terzic, der seinem Routinier aber mehr Einsatzzeit in Aussicht stellte. „Wir wissen natürlich, dass Mats mit seiner Qualiät, seiner Erfahrung, seiner Ruhe dieser Mannschaft weiterhin sehr, sehr viel geben kann.“
Daher probiert Dortmund schließlich auch, Hummels dazu zu bewegen, seinen auslaufenden Vertrag noch einmal zu verlängern. Der Nationalspieler hatte vergangenes Jahr angekündigt, sich mit seiner Entscheidung wie schon im Vorjahr bis in den Frühling Zeit zu nehmen.