Eine Sommer-Vorbereitung mit dem VfL Bochum - das ist für Cristian Gamboa inzwischen nichts Neues mehr. Der Costa Ricaner steht vor seiner fünften Saison mit dem Bundesligisten.
Der 33-Jährige ist im Ruhrgebiet heimisch geworden - und liebäugelt mit dem Gedanken, auch über das Ende seiner aktiven Fußballkarriere hinaus zu bleiben. "Im Fußball weiß man nie genau, aber meine Frau und ich können uns das gut vorstellen. Meine Kinder fühlen sich hier sehr wohl", erklärt Gamboa im Trainingslager im südtirolischen Gais.
Ähnliche Pläne verfolgt ja bekanntlich Kapitän Anthony Losilla. Und der brasilianische Linksverteidiger Danilo Soares verfügt inzwischen sogar über den deutschen Pass. Womöglich wird das auch noch zu einem Thema für Gamboa. "Die Staatsbürgerschaft wäre schon hilfreich, wenn man hier dauerhaft lebt. Zum Glück kann man als Costa Ricaner zwei Pässe haben."
Allerdings ist das Karriereende für den früheren Nationalspieler derzeit noch kein Thema. Er wolle der Mannschaft helfen, eine starke Saison zu spielen, und fühle sich sehr gut.
Passlack fordert Gamboa beim VfL Bochum heraus
Wieder gut, muss man hinzufügen, denn hinter Gamboa liegen von Verletzungen geprägte Monate. In der Rückrunde kam er nur zu vier Einsätzen. "Ich hatte viel Pech, hatte Probleme mit dem Knie und der Rippe", schaut Gamboa zurück. "Das passiert im Fußball, wenn man jeden Tag alles gibt. Ich hoffe, es wird jetzt wieder besser."
War Gamboa gesund, war er in den vergangenen Jahren auf der rechten Abwehrseite gesetzt. Doch in diesem Sommer erhielt der Abwehrmann einen neuen Rivalen. Der VfL verpflichtete Felix Passlack von Borussia Dortmund.
Gamboa nimmt es entspannt: "Konkurrenz gibt es immer, auch in Bochum. Jedes Jahr kommen neue Rechtsverteidiger. So ist es halt in der Bundesliga - und ich mag das gerne", erklärt er. Passlack sei ein guter Spieler, "es wird ein fairer Kampf. Am Ende liegt die Entscheidung beim Trainer."
VfL Bochum: Gamboa nach Karriere als Mittelamerika-Scout?
Und wenn dann doch irgendwann mal das Karriereende beim zweifachen WM-Teilnehmer naht? Konkrete Pläne verfolgt Gamboa noch nicht, als Coach wird man ihn aber wohl eher nicht sehen. Er könne sich eine Zukunft als Berater vorstellen.
"Spieler in Mittelamerika zu scouten, mit ihnen in Kontakt treten, sie nach Deutschland zu vermitteln - das wäre eine Möglichkeit", sagt er. Womöglich profitiert eines Tages ja auch der VfL Bochum davon. mit gp