Im Testspiel beim SC Verl erwischte der VfL Bochum einen Start nach Maß. Schon nach vier Minuten brachte Cristian Gamboa die Gäste aus dem Ruhrgebiet in Führung.
Weil der Bundesligist nach diesem Blitz-Start aber kaum noch Torgefahr entwickeln konnte und sich defensiv anfällig präsentierte, stand am Ende eine Niederlage: Die Verler drehten die Partie und besiegten den zwei Klassen höher spielenden VfL mit 3:1 (1:1).
"Wir haben verdient verloren", sagte Trainer Thomas Letsch nach Abpfiff - und lobte den Gegner, ohne mit Kritik an seinem eigenen Team zu sparen. "Verl war einfach in allen Bereichen besser als wir. Sie waren mit Ball sehr gut, haben immer Lösungen gefunden und unser Pressing überspielt. Wir mussten hinterherlaufen, vor allem in der ersten Halbzeit. Dann hat es oft lichterloh gebrannt."
Und während der 54-Jährige den Drittligisten im Spiel gegen den Ball "strukturiert und aggressiv" erlebte, habe seine Mannschaft im Ballbesitz "keine Lösungen" angeboten. "Oft haben wir ins gegnerische Pressing reingespielt und den Ball dann verloren. Und wenn wir mal eine Kombination hatten, haben wir leichte Fehler gemacht."
Deshalb machen wir ja eine Vorbereitung
Thomas Letsch
Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigten sich die Bochumer Offensivspieler harmlos, nachdem Letsch zur Pause abgesehen von Torhüter Michael Esser komplett durchgewechselt hatte. Die einzige Top-Chance im zweiten Durchgang vergab Gerrit Holtmann leichtfertig. Derweil kam der Gastgeber durch späte Tore von Robin Friedrich (82.) und Barne Pernot (89.) zum Sieg.
Und so stand am Ende die erste Niederlage im ersten ernstzunehmenden Test der Vorbereitung. Den Aufgalopp gegen den Oberligisten Kickers Emden hatten die Bochumer am Dienstag souverän mit 9:2 gelöst.
Einen Anlass zur Sorge sah Letsch aber nicht. "Deshalb machen wir ja eine Vorbereitung", erklärte er. "Damit wir aus solchen Spielen unser Lehren ziehen, uns weiterentwickeln und uns gegen Bielefeld (Gegner in der ersten DFB-Pokalrunde, d. Red.), wenn es losgeht, besser präsentieren." mit gp