Im zweiten Testspiel der Sommervorbereitung hat der VfL Bochum die erste Niederlage kassiert. Beim Drittligisten SC Verl unterlag der Revierklub trotz früher Führung am Samstagnachmittag mit 1:3 (1:1).
In dem Duell, das aufgrund von Umbauarbeiten im Verler Stadion ohne Zuschauer stattfand, feierte Matus Bero sein Debüt. Der Neuzugang aus Arnheim lief an der Seite von Kevin Stöger im Mittelfeldzentrum auf.
Nicht mit dabei waren die verletzten Manuel Riemann, Philipp Förster, Moritz Kwarteng, Mats Pannewig und Mo Tolba. Zudem musste Erhan Masovic kurzfristig passen - der Innenverteidiger klagte über leichte muskuläre Probleme.
Im vergangenen Winter hatten die Bochumer einen Test gegen Verl noch mit 0:2 verloren. Diesmal würde der Bundesligist nicht torlos abreisen, das war schon nach wenigen Minuten klar.
Da kullerte eine Hereingabe von Cristian Gamboa zum 1:0 für den VfL ins Tor. Verl-Keeper Luca Unbehaun sah bei der Aktion nicht gut aus. Insgesamt war es eine muntere erste Hälfte.
Bochum bestimmte das Spiel und kam zu mehr Abschlüssen. Doch auch die Gastgeber tauchten mehrfach gefährlich vor dem VfL-Tor auf, meistens nach Kontern.
SC Verl - VfL Bochum
Verl: Unbehaun - Ochojski, Mikic, Paetow, Stöcker - Baack, Benger, Corboz - Wolfram, Lokotsch, Sessa
Bochum 1. HZ: Esser - Oermann, Ordets, Loosli - Gamboa, Stöger, Bero, Antwi-Adjei - Daschner - Broschinski, Hofmann
Bochum 2. HZ: Esser - Passlack, Römling, Bozickovic, Soares - Goralski, Losilla, Osterhage - Osei-Tutu, Zoller, Holtmann
Tore: 0:1 Gamboa (4.), 1:1 Wolfram (39.), 2:1 Friedrich (81.), 3:1 Pernot (89.)
Dem Ausgleich noch vor dem Pausenpfiff war allerdings ein Bochumer Ballverlust vorausgegangen. Philipp Hofmann vertändelte den Ball nah am eigenen Strafraum, Maximilian Wolfram vollendete ins lange Eck (39.).
Glück hatte das Team von Trainer Thomas Letsch, dass zu diesem Zeitpunkt noch elf VfL-Profis auf dem Rasen standen. Gelbvorbelastet hatte Noah Loosli Gegenspieler Nicolas Sessa in höchster Not gefoult. Der Schiedsrichter ließ allerdings Gnade walten. In einem Pflichtspiel hätte die Aktion mindestens die zweite Gelbe Karte nach sich gezogen.
Zum zweiten Durchgang tauschte Letsch beinahe sein gesamtes Personal und stellte auf eine Vierer-Abwehrkette um. Nur Torhüter Michael Esser blieb auf dem Platz. In der Innenverteidigung durfte sich Talent Luka Bozickovic zeigen, davor erhielten die Wechselkandidaten Jacek Goralski, Jordi Osei-Tutu und Gerrit Holtmann Spielzeit.
Wenig später wechselten auch die Verler zehnmal. Womöglich sorgten die vielen personellen Änderungen auf beiden Seiten dafür, dass der Unterhaltungswert in der zweiten Halbzeit abnahm.
Die erste der wenigen Chancen in der zweiten Hälfte ging an Verl - es hätte die Führung für den Drittligisten sein müssen (53.). Kurz darauf vergab Holtmann die beste Gelegenheit des VfL. Er scheiterte freistehend an Unbehaun (55.).
Als die Begegnung bereits in die Schlussphase eingebogen war, gingen die Verler plötzlich in Führung. Robin Friedrich drehte sich um Bozickovic herum und vollendete zum 2:1 (82.) - da hatte der Youngster seinem Gegenspieler zu viel Platz gelassen.
Darauf fand das Letsch-Team keine Antwort mehr. Im Gegenteil: Kurz vor Schluss stocherte Barne Pernot den Ball nach einer Ecke über die Linie und erhöhte zum 3:1 aus Verl-Sicht.