Nach dem nervenaufreibenden 1:1 (0:0) in Berlin schwankte die Stimmung beim VfL Bochum zwischen Euphorie, Erschöpfung und Vorfreude auf den letzten Spieltag.
"Ich habe es irgendwie im Gefühl gehabt, dass wir noch einen machen werden", sagte Philipp Hofmann im Anschluss. "Wir haben es uns dann einfach erarbeitet. In der ersten Halbzeit hatten wir schon zwei, drei hundertprozentige Chancen."
Darunter ein Kopfball des 29-Jährigen, der jetzt seit sechs Spielen auf einen Treffer wartet. "Im Moment ist es ein bisschen wie verhext." Am Ende benötigte es eine Standardsituation und einen Kopfball von Keven Schlotterbeck. "Wir wissen, dass die ein gefährliches Mittel von uns sind und das haben wir erneut bewiesen", so VfL-Kapitän Anthony Losilla.
Mit im Getümmel war auch der eingewechselte Moritz Broschinski, der wie Hofmann die anschließenden Szenen als 'pure Ekstase' beschrieb und sich ein bisschen an seine Heimat in Cottbus erinnert fühlte. "Dieses Familiäre, diese Fans, diese Leidenschaft und Liebe, die dahintersteckt. Es ist eine unfassbare Stimmung und immer wieder schön, dass die alle mitkommen."
'Die alle' waren insgesamt über 10.000 VfL-Anhänger. "Unsere Fans sind einfach verrückt geworden", so Losilla. "Die Unterstützung ist für uns Gold wert. Dieser Zusammenhalt ist genau das, was wir in solchen Situationen brauchen."
So kann Bochum mit einem positiven Gefühl in die alles entscheidende letzten Tage der Saison gehen. Losilla: "Wenn wir das Spiel verloren hätten, hätten wir ein Negativerlebnis mitgebracht. Durch den späten Ausgleich gibt uns das nochmal die letzte Kraft, die wir nächste Woche brauchen."
Denn eines ist auch klar: Durch den verpassten Auswärtssieg ist der VfL noch lange nicht gerettet. "Wir ordnen das richtig ein", wusste auch Hofmann. "Wir haben gegen Leverkusen noch ein Spiel, das müssen wir gewinnen und das wollen wir mit aller Macht."
Im heimischen Ruhrstadion will Bochum am Samstag (27. Mai, 15:30 Uhr) den Klassenerhalt perfekt machen. "Wir wissen, dass wir zuhause starke Gegner ärgern und auch gewinnen können", so Losilla. "Wir müssen noch einmal Gas geben."