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DFB-Präsident verurteilt Hassplakat gegen Reis: "Grenze überschritten"

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Schalke: DFB-Präsident verurteilt Hassplakat gegen Reis - "Grenze überschritten"
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Bei der Rückkehr zum Ex-Klub VfL Bochum wurde Schalke-Trainer Thomas Reis mit einem Spruchband beleidigt. Für DFB-Präsident Bernd Neuendorf wurde eine Grenze überschritten.

Dass Thomas Reis bei seiner Rückkehr nach Bochum kein warmer Empfang blühen würde, war schon vor dem Derby zwischen dem VfL und Schalke 04 (0:2) abzusehen. Und so kam es dann auch: "Wenn du kein ehrenloser Bastard bist, wer dann?" stand auf einem vor Anpfiff ausgerollten Banner. Eine Anspielung auf eine Aussage Reis' kurz vor seinem Aus in Bochum im vergangenen September. Und vor allem eine heftige Beleidigung.

Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sah in dem Schmäh-Plakat eine Grenzüberschreitung. "Einzelne Gruppen und Personen unter den sogenannten Fans gehen zu weit", betonte Neuendorf am Sonntagabend in Talkrunde von Sky90. "Wir beklagen uns einerseits, dass es Menschen gibt, die sowas psychisch derart mitnimmt, dass sie krank werden. Und dann sehen wir sowas. Das übersteigt das Vertretbare."

Reis selbst hatte sich am Spieltag merklich bemüht, das Thema klein zu halten. "Es ist, wie es ist. Die Worte hätte man sicher etwas anders wählen können, aber irgendwie gehört das dazu", meinte der Coach laut WAZ. Für DFB-Chef Neuendorf eine "sehr gute" Reaktion: "Er hat den Ball nicht aufgenommen, ist ruhig geblieben, hat es nicht kommentiert."

Weiter betonte der 61-Jährige: "Der VfL Bochum hat Reis viel zu verdanken. Er hat dort super Arbeit geleistet. Da ist es noch befremdlicher, wenn man so etwas liest. Ich finde das mehr als kritisch." Es gehe immer stärker ins Persönliche, das sei eine "sehr bedenkliche Entwicklung". Und wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken? Auch darüber wurde in der Sky90-Runde diskutiert.

"Die Vereine müssen hingehen, sie kennen ja ihre Leute", meinte Ex-Profi Dietmar Hamann. Zustimmung erhielt er von Heribert Bruchhagen: "Die Vereine müssen mit den Ultras leben. Sie dürfen aber nicht aufgeben, an die Fans zu appellieren, die solche Inhalte nicht teilen." Wobei der langjährige Funktionär und Manager zu bedenken gab: "Im Dialog begegnet man nur den Vernünftigen. Die anderen ziehen sich in ihr Schneckenhaus zurück."

DFB-Präsident Neuendorf sieht daher die Fans selbst in der Pflicht. Viele Anhänger würden Aktionen wie das Banner gegen Reis vermutlich verurteilen, so Neuendorf. "Die Fans müssen eine Art Clearingprozess durchführen: Was geht und was nicht? Darüber müssen Vertreter innerhalb der eigenen Fanszene diskutieren."

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