Es gibt leichtere Aufgaben als seine Premiere als Bundesliga-Trainer bei RB Leipzig zu beginnen. Thomas Letsch hat mit dem VfL Bochum am Samstag genau dieses Spiel vor der Brust. Die Leipziger sind zwar auch nicht wie gewünscht in die Spielzeit gestartet, doch zuhause stehen sieben Punkte aus drei Spielen auf der Habenseite. Wir haben vor seiner Premiere als VfL-Coach mit Letsch gesprochen.
Thomas Letsch, wie sind nach einigen Tagen Ihre Eindrücke von der Mannschaft?
Ich bin erstmal froh, dass ich nach der Pressekonferenz und den Meetings mit der Mannschaft arbeiten konnte und es los ging. Die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck. Sie ist offen und willig, die Dinge anzunehmen, die wir im Training machen. Wir haben nahezu keine Verletzten, das ist auch sehr gut. Aber wir dürfen auch nicht zu viel in die erste Woche packen, es geht darum, sich auf die Basics zu konzentrieren. Im Training hat mir das sehr gut gefallen, entscheidend ist, wie wir das in Leipzig auf den Platz bringen.
Sie sagten, dass es Zeit braucht, die Mannschaft zu entwickeln. Was kann kurzfristig aber schon erreicht oder verändert werden?
Wichtig ist, dass ich viele Dinge gesehen habe, auf denen ich aufbauen möchte. Ich fange hier nicht bei Null an. In den letzten Jahren wurde hier eine sehr gute Arbeit geleistet. Auf diese Arbeit möchte ich eigene Ideen setzen, hier wird nicht alles von links auf rechts gekrempelt. Dementsprechend ging es um erste Schritte. Wir haben uns fokussiert auf Kompaktheit und das Spiel gegen den Ball. Es ging weniger um das Spiel mit Ball. Speziell in Leipzig wird der Anteil des Ballbesitzes bei uns nicht zu hoch sein.
Wie planen Sie in den kommenden Wochen?
Es geht nicht darum, in den nächsten drei Begegnungen die Lücke zu schließen. Wir wollen sukzessive rankommen, die Lücke soll nicht größer werden.
Die letzten Tage gab es kein öffentliches Training. Wer weiß denn mehr: Sie über RB Leipzig oder Ihr Freund Marco Rose als Trainer von RB über den VfL Bochum?
In diesem Geschäft gibt es genügend Möglichkeiten, sich Informationen einzuholen. Man muss sagen, die Qualität von RB Leipzig ist extrem hoch. Sie haben meiner Meinung nach nach Bayern München die zweihöchste individuelle Qualität in Deutschland. Da spielt es dann am Ende auch keine Rolle, was wir übereinander wissen.
Kommen wir zum Personal. Wer steht definitiv nicht zur Verfügung?
Takuma Asano fällt aus, Paul Grave und Dominique Heintz auch. Konstantinos Stafylidis hat am Donnerstag das erste Mal mit der Mannschaft trainiert, da kommt der Wettkampf noch zu früh, der Rest ist fit. cb / gp