Der VfL Bochum hat mit Thomas Letsch den Trainer gefunden, der den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga erreichen soll. Am Montag wurde er in einer Pressekonferenz vorgestellt.
Über den Findungsprozess gab Patrick Fabian, Sport-Geschäftsführer, beim VfL bekannt: "Einen Trainer zu finden, ist ein Prozess. Wir haben uns mit mehreren Kandidaten ausgetauscht, mit Thomas hat es von Anfang sehr gut gepasst. Wir hatten große Übereinstimmung, so sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass Thomas Letsch der geeignete Mann sein kann. Wir wollen nichts abschenken, wir haben erst sieben Spiele bestritten. Es ist noch genug Zeit."
Durch die Länderspielpause hatte auch der neue Mann, dessen Vertrag auch in der 2. Bundesliga gültig wäre, etwas Zeit, um seine Mannschaft kennenzulernen. Die Ausgangslage ist klar. Nach dem 1:1 gegen den 1. FC Köln steht Bochum bei einem Punkt nach sieben Partien. Das ist wenig, aber trotzdem ist das rettende Ufer nur vier Zähler entfernt.
Ich bin kein Kumpeltyp, aber mir ist Kommunikation wichtig. Die Spielergeneration hat sich verändert. Man muss die Spieler mitnehmen.
Thomas Letsch
Daher betonte Letsch bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in Bochum: "Ich habe keinen festen Zeitplan, es geht nicht darum, das Feld sofort aufzurollen. Es geht darum, bis zum Winter ranzukommen. Dann wollen wir die lange Pause nutzen, um das große Ziel - den Klassenerhalt - zu feiern."
Dass er dabei über das passende Personal verfügt, steht für den 54-Jährigen außer Frage: "In der Mannschaft steckt die Mentalität, die es braucht für so eine schwierige Situation. Ich brauche eine klare Struktur und Kompaktheit gegen den Ball, das ist mir wichtig, das muss die Basis sein. Darauf werden wir den Schwerpunkt legen."
Je mehr Zeit verging, da reden wir nicht von Tagen, sondern von Stunden, desto mehr Lust habe ich bekommen auf diese Aufgabe
Thomas Letsch
Wobei er noch keine Detailkenntnisse über jeden seiner Spieler hat. Aus einem beabsichtigen Grund: "Ich habe mir über die Spieler relativ wenig Informationen geholt, es ist wichtig, unvoreingenommen an die Sache heranzugehen. Je mehr Zeit verging, da reden wir nicht von Tagen, sondern von Stunden, desto mehr Lust habe ich bekommen auf diese Aufgabe. Überzeugt werden musste ich nicht, das wäre auch schlimm."
Letsch erreichte zuletzt bei Vitesse Arnheim in 101 Partien einen Punkteschnitt von 1,61 pro Partie auf den VfL bezogen würde das bedeuten, dass die Bochumer am Ende der Saison bei 44 Punkten landen würden. Bis dahin ist es noch ein langer Weg, der neue Coach erklärte, worauf es ihm bei der Zusammenarbeit sonst noch ankommt. "Ich bin kein Kumpeltyp, aber mir ist Kommunikation wichtig. Die Spielergeneration hat sich verändert. Man muss die Spieler mitnehmen."
Und auch die Fans, die bisher so eindrucksvoll hinter der Mannschaft standen. Letsch: "Um auch die Zuschauer mitzunehmen, ist es immer attraktiv, den Gegner vorne unter Druck zu setzen. Es ist nur wichtig, dass die ganze Mannschaft mitarbeitet. Aber es ist auch eine Option, etwas tiefer zu stehen. Wichtig ist, dass alle in die gleiche Richtung gehen. Das meine ich mit Kompaktheit. Es kann in einem Spiel beide Phasen geben. Beides sind Optionen, die wir im Kopf haben."