Borussia Dortmund hat den Vertrag mit Haupt- und Trikotsponsor Evonik vorzeitig bis zum 30. Juni 2011 verlängert. Anders als zuvor fallen die Bezüge diesmal allerdings deutlich leistungsbezogener aus. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kommentierte die Verringerung des Sockelbetrags mit den Worten „No Risk, No Fun“ und betonte zugleich seine Freude über die erzielte Einigung: „Wir haben dem Wunsch, den Vertrag leistungsbezogener zu gestalten, gerne entsprochen. Wir freuen uns, auf die weitere Zusammenarbeit, denn es ist ja immer sehr spannend mit Evonik. Wir haben sicher einen der kreativsten und engagiertesten Hauptsponsoren der Liga. Ich bin mir sicher, dass beide Seiten alles dafür tun werden, um diese Partnerschaft auch weiterhin mit Leben zu erfüllen.“
Ins gleiche Horn blies Lutz E. Dreesbach, Bundesliga-Beauftragter von Evonik, der den Wert des BVB-Sponsorings für sein Unternehmen bezifferte: „Knapp zehn Monate, nachdem wir unser Logo auf der Brust des BVB gedruckt haben, kennt uns bereits jeder zweite Bundesbürger. Das ist ein relativ stolzer Wert für so eine kurze Zeit. Interessant ist außerdem, dass etwa jeder Vierte Evonik wegen des Engagements bei Borussia Dortmund kennt.“
Durch die vorzeitige Einigung mit dem Essener Industriekonzern nimmt der BVB eine weitere Hürde auf dem Weg der Verbesserung der finanziellen Mittel. Watzke bezeichnete den Vertrag sogar als „finalen Akt“, nachdem bereits in den vergangenen Wochen neue Verträge mit Vermarkter Sportfive, Stadion-Namensgeber Signal Iduna und der Brauereigruppe Radeberger unter Dach und Fach gebracht werden konnten. Einzig die Frage des künftigen Ausrüsters bleibt noch offen, doch auch hier kündigte der Vorsitzende der KGaA eine baldige Einigung an: „In den kommenden zwei bis drei Monaten wird hier eine Entscheidung fallen.“
Für den Verein, der vor drei Jahren noch am Rande der Insolvenz stand, bedeuten die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Woche einen erheblichen Fortschritt. So stemme der BVB aktuell das operative Geschäft mit einem Umsatz von knapp 100 Millionen Euro komplett ohne jegliche Form von Bankkrediten, wie Watzke sichtlich stolz verkündete: „Ich glaube nicht, dass es in Deutschland viele Vereine gibt, die wirtschaftlich und finanziell so gut da stehen wie wir.“
Auch auf den sportlichen Bereich hat diese Entwicklung deutliche Auswirkungen. So sei die „Kriegskasse“, trotz bisher geleisteten Investitionen in Höhe von schätzungsweise knapp 15 Millionen Euro, noch „deutlich gefüllt“. Eine Verpflichtung, allein deshalb noch einen Spieler nach Dortmund zu holen, schloss der 49-Jährige daraus jedoch nicht: „Das heißt nicht, dass wir in Aktionismus verfallen. Wenn ein Talent mit hoher Qualität zu haben ist, rennt die sportliche Leitung bei mir aber definitiv offene Türen ein."