Nach vier Spielen ohne Tor war Sebastian Polter am vergangenen Sonntag wieder zur Stelle. Er köpfte den VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt in Führung, doch der Revierklub gab die Partie noch aus der Hand. Und so währte die Freude des Bochumer Top-Torjägers über seinen achten Saisontreffer nur kurz. Bei RS spricht der 30 Jahre alte Stürmer über die Lehren aus der Pleite in Frankfurt und das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr, RS-Liveticker).
Wir wollen unseren Stiefel auf den Platz bringen, dem Gegner unseren Stempel aufdrücken und ein starkes Heimspiel abliefern - so wie wir es schon oft in dieser Saison gemacht haben.
Sebastian Polter
Sebastian Polter, beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt hat der VfL Bochum erstmals in dieser Saison nach Führung verloren. Wie kam es dazu?
Wenn ich die letzten Minuten der ersten Halbzeit und die ersten Minuten der zweiten Halbzeit sehe, muss ich sagen, dass wir zurecht verloren haben. Aber abgesehen von dieser Phase haben wir ein starkes Auswärtsspiel gezeigt und auch nach dem Tor zum 1:2 wieder das gespielt, was uns auszeichnet. In der Bundesliga kann jede Sekunde entscheidend sein. Diese Erfahrung wird uns stärker machen.
In der zweiten Halbzeit fehlte es dem VfL im Offensivspiel an Präsenz, es war viel Brechstange dabei. Oder?
Das würde ich so nicht sagen. Wir haben zwar viele lange Bälle gespielt, aber auch das ist ein vorbereitetes und strukturiertes Mittel. Mit der Flanke von Pantovic auf mich oder dem Schuss von Locadia hatten wir einige Aktionen, in denen wir Torgefahr ausgestrahlt haben. Frankfurt hat sich am Ende zurückgezogen und ist auf Konter gegangen. Dadurch hat unserem Spiel die Tiefe gefehlt.
Aufgrund von Corona-Fällen standen gegen Frankfurt Profis in der Startelf, die zuletzt wenig gespielt haben. Das wird gegen Gladbach wohl wieder der Fall sein. Macht es das schwieriger?
Dafür haben wir ja einen großen Kader. Klar: Es ist wichtig, regelmäßig auf seine Einsätze zu kommen. Ich persönlich habe immer stärkere Leistungen gezeigt, wenn ich viel Spielpraxis hatte. Und so wird es auch bei den anderen Jungs sein, die zuletzt außen vor waren.
Mit Gladbach kommt eine Menge Offensivpower auf den VfL zu.
Gladbach ist ein ähnlicher Gegner wie Frankfurt. Sie erleben insgesamt eine Saison hinter den Erwartungen, mit Auf und Abs und Problemen, ihre Qualität immer auf den Platz zu bringen. Aber davon haben sie zweifelsohne reichlich, gerade in der Offensive. Doch wir wollen unseren Stiefel auf den Platz bringen, dem Gegner unseren Stempel aufdrücken und ein starkes Heimspiel abliefern - so wie wir es schon oft in dieser Saison gemacht haben.
Flutlichtspiel, 20.000 Zuschauer sind erlaubt. Steigert diese Kulisse die Vorfreude zusätzlich?
Seit ich hier bin, ist es immer eine sehr spezielle und geile Atmosphäre, wenn Zuschauer bei uns im Stadion sind. Die versuchen wir unabhängig vom Gegner aufzusaugen. Wir haben das Hinspiel gegen Gladbach verloren. Ich bin nicht der Freund, von Wiedergutmachung zu sprechen. Genauso wenig gefällt es mir aber, zwei Mal in der Saison gegen den gleichen Verein zu verlieren. Das ist nicht mein Anspruch, ich möchte jedes Spiel gewinnen. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft das genauso sieht. (mit gp)