Vielleicht muss Herbert Grönemeyer da tatsächlich nochmal ran. In seinem Kultsong „Bochum“, den alle VfL-Fans - und zuletzt beim Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Bochum sogar Kölns Trainer Steffen Baumgart – vor den Heimspielen an der Castroper Straße mitsingen, heißt es: „Bochum, ich komm‘ aus dir, Bochum ich häng‘ an dir“.
Ab sofort könnte er auch singen: „Bochum, ich werde aus dir kommen, Bochum, ich werde an dir hängen“. Denn die Marketingabteilung des VfL Bochum bietet VfL-Anhängern, und solchen, die es werden sollen, jetzt eine verrückte Idee an. Eine Vereins-Mitgliedschaft für noch gar nicht geborene Kinder.
„Wem die VfL-Mitgliedschaft für den Nachwuchs gar nicht schnell genug gehen kann, für den hat der VfL Bochum 1848 jetzt genau das Richtige parat“, schreibt der Verein auf seiner Homepage. Gemeinsam mit einem Netzwerkpartner habe der VfL „das pränatale VfL-Bekenntnis ins Leben gerufen.“ Das bedeutet, dass werdende Eltern ihre noch nicht geborenen Kinder bereits für eine Mitgliedschaft beim VfL Bochum anmelden können, bevor sie überhaupt geboren sind.
Hört sich zunächst total verrückt an, ist auf den zweiten Blick aber lediglich ein zusätzliches Serviceangebot. Und eine ganz frühe Kundenbindung. Denn natürlich zählt die Mitgliedschaft erst ab Geburt des Kindes. Das dann allerdings auch rückwirkend ab dem tatsächlichen Geburtsdatum. Selbst, wenn die Nachricht der Geburt bei all dem Trubel rund um die neuen Eltern dann erst nachträglich eingeht. Vielen Fans ist es nämlich wichtig, dass ihr Nachwuchs bereits ab dem Tag der Geburt bei ihren jeweiligen Lieblingsvereinen Mitglied ist.
Derzeit hat der VfL Bochum mehr als 10.000 Vereins-Mitglieder. Damit hat er es im Ruhrgebiet nach wie vor schwer. Zum Vergleich: Der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund haben beide um die 160.000 Mitglieder.