Ziemlich genau ein halbes Jahr lang hat Danny Blum auf diesen Moment hingearbeitet. Keine drei Minuten war das Spiel alt, als der robuste Linksaußen des VfL Bochum schon vor SGE-Keeper Kevin Trapp auftauchte.
Und als wäre er nie weg gewesen, tunnelte Blum den deutschen Nationalkeeper und schoss aus rund sieben Metern zur frühen VfL-Führung ein. "Natürlich hätte ich nicht damit gerechnet, dass es so früh klappt. Ich habe es mir gewünscht und als ich dann gleich in der dritten Minute blank vor der Kiste stand, wollte ich auch das beste daraus machen", erklärte Blum am ARD-Mikrofon.
Am 26. April dieses Jahres wurde er im Meisterschaftsspiel gegen den SV Darmstadt 98 erst ein- und nur kurze Zeit später mit einer Wadenverletzung wieder ausgewechselt. Es folgten Reha, Aufbautraining und ab Ende September auch wieder die ersten Kurzeinsätze. Zuletzt bekam er gegen die SpVgg Greuther Fürth rund eine halbe Stunde Spielzeit. Gegen Eintracht Frankfurt gab ihm Thomas Reis nun die Chance von Beginn an. Und Blum nutzte sie.
Blum trifft ausgerechnet gegen Ex-Verein
Obwohl das Tor nicht nur für ihn ein emotionaler Moment war, verzichtete der Angreifer auf einen ausgedehnten Jubel. Das hatte er, für den Fall, dass er treffen würde, bereits im Voraus angekündigt. Hintergrund: Danny Blum hatte von 2016 bis 2018 beim Gegner gespielt. "Ein Mann, ein Wort. Aus Respekt vor Frankfurt, wo ich zwei schöne und lehrreiche Jahre hatte, habe ich es einfach sein lassen." In den kommenden Wochen werde er seinen Emotionen dann aber freien Lauf lassen, kündigte Blum süffisant an.
Mit seiner Leistung hat er sich auf jeden Fall für einen Startelfplatz empfohlen. Sein Trainer hielt sich jedoch bedeckt. "Ich tue mich immer schwer damit, einzelne Spieler zu loben. Wir wissen, was wir an Danny haben. Man hat aber auch gesehen, dass die Kräfte irgendwann nachlassen. Wenn ich dann beispielsweise noch einen Gerrit Holtmann bringen kann, ist das sehr hilfreich."
VfL Bochum profitiert von vollem SGE-Kalender
Die von Reis benannte Kaderbreite machte sich auch beim 2:0 bemerkbar. Den Treffer von Sebastian Polter (90.+2) bereitete der eingewechselte Konstantinos Stafylidis vor. "Der Sieg war extrem wichtig. Wir wussten, dass wir Frankfurt bei einem Sieg überholen konnten. Dazu hatten sie am Donnerstag noch ein Europa-League-Spiel und die Reisestrapazen. Das hat uns ein wenig in die Karten gespielt. Dann kann so ein Spiel eben auch mal in unsere Richtung kippen", freute sich Blum.