Thomas Reis, nach der tollen Heimpremiere bescheinigte man Ihnen, dass der VfL in der Liga konkurrenzfähig sei, doch dann muss die Leistung von Samstag zum Standard werden, oder?
Wir wissen, wie schnell es im Fußball gehen kann. Gewinnt man, ist man konkurrenzfähig. Verliert man eine Partie, ist man es nicht mehr. Wir wissen, was wir können. Wir wissen, welche Möglichkeiten wir haben, die wollen wir nutzen, um zu zeigen, dass wir auch wirklich konkurrenzfähig sind.
Der 1. FC Köln besiegte Hertha BSC zuhause nach einem Rückstand, ärgerte dann die Bayern! Was kommt da auf Sie zu?
Ich kenne Steffen Baumgart sehr, sehr gut und seine Art, wie er ist. Die versucht er auf seine Mannschaft zu projizieren. Köln spielt aggressiv mit einem hohen Pressing, das ist ähnlich wie in Paderborn. Sie versuchen den Gegner zu Fehlern zu zwingen, da müssen wir wach sein und keine Ballverluste im Zentrum haben. Trotzdem hat man seine Möglichkeiten, denn wenn ein Gegner hoch presst, können auch Räume entstehen. Und auch wir müssen versuchen mutig zu sein und Köln vor Probleme zu stellen.
Personell ist der Kader breit aufgestellt, Ausfälle können kompensiert werden! Ist das der Schlüssel zum Klassenerhalt?
Wir haben versucht, Qualität dazu zu bekommen, um Ausfälle zu kompensieren. Es ist immer schade, wenn Spieler wegbrechen. Wir haben bisher aber immer eine Mannschaft beisammen, die in der Lage sein sollte, Punkte zu sammeln. Das kann ein Schlüssel werden, dass wir auf Ausfälle reagieren können.
Wie ist denn der aktuelle Stand vor Köln? Wer fehlt neben dem gesperrten Robert Tesche verletzt?
Im Vergleich zu Mainz fallen auch Takuma Asano und Cristian Gamboa, der leider operiert werden musste, aus. Ich hoffe, er kann schnellstmöglich wieder den Anschluss finden. Maxim Leitsch und Saulo Decarli werden auch ausfallen, zudem Paul Grave und Luis Hartwig, die schon länger pausieren müssen. Danny Blum und Eduard Löwen sind voll im Training, da ist der Plan, dass sie nach der Länderspielpause wieder richtige Alternativen für den Kader sind. Wobei sie auch für Köln bereits ein Thema sind.
Das Spiel gegen Mainz war ein Kraftakt, kann die Mannschaft so etwas Woche für Woche bestätigen?
Wir wissen, dass die Intensität in der Bundesliga höher ist. Das Spiel gegen Mainz war die Messlatte, das versuchen wir jede Woche abzurufen. Wir sehen jedes Spiel wie ein Pokalspiel an. Es wird nicht immer funktionieren, es sollte aber am Samstag funktionieren, um mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause zu gehen.
Soviel Lob wie nach dem Erfolg gegen Mainz gab es schon lange nicht mehr für die Mannschaft, wie ist die Mannschaft in den Tagen danach damit umgegangen?
Ich glaube, das kann man einfach mal genießen. In den Jahren zuvor wurde der VfL zwar immer als toller Verein angesehen, er hat aber nie die Medienpräsenz erfahren wie in den letzten zwei Jahren. Das ist eine tolle Momentaufnahme, kann sich aber auch schnell ändern. Es macht einen stolz und freut mich, wenn der VfL auch außerhalb von Bochum positiv gesehen wird. Wir haben es in der eigenen Hand, dass der VfL weiter so positiv gesehen wird, auch außerhalb der Stadt. mit gp