Schon oft haben die Anhänger der Königsblauen bei nationalen und internationalen Spielen bewiesen, dass sie friedlich und stimmungsvoll durch eine Stadt zum Stadion des Gegners laufen können, ohne dabei alles in Schutt und Asche zu legen. Im März handelten sie sich zum Beispiel die Anerkennung der Sicherheitsbehörden und der Bevölkerung in Manchester ein, als sie mit mehreren tausend Fans vom berühmten Piccadilly Gardens zum Ethiad Stadium marschierten.
Doch das nützt ihnen in Bremen am Samstag nichts. Weil die Polizei Randale befürchtet, wurde der angemeldete Marsch untersagt. Im Amtsdeutsch heißt es in einer Presseerklärung des Bremer Innensenats: „Da die Polizei Bremen am kommenden Sonnabend (23.11.2019) bei dem Bundesligaspiel SV Schalke 04 gegen SV Werder Bremen von einem erhöhten Gewaltpotenzial ausgeht, hat der Senator für Inneres heute per Erlass eine Allgemeinverfügung gegen einen Fanmarsch angeordnet. Damit ist es den anreisenden Anhängern des Gästeclubs untersagt, geschlossen zu Fuß durch die Innenstadt zum Stadion zu gehen.“
Stattdessen sollen die S04-Fans mit Bussen vom Bahnhof zum Stadion und nach dem Spiel wieder zurück gebracht werden. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer erklärt dazu: "Diese Vorgehensweise hat sich auch schon bei den Werder-Heimspielen gegen den HSV und Hannover 96 bewährt." Ziel sei es, dass die Bremer Polizei die aktive Gästefanszene in den Shuttlebussen unter Kontrolle habe und so Ausschreitungen in der Bremer Innenstadt verhindere.
Denn diese seien nach Aussage des Innensenators wahrscheinlich, da nach Angaben der Polizei zu der Begegnung zwischen Werder Bremen und den Knappen ca. 1.200 Gästefans erwartet werden, unter denen sich 340 Personen der Kategorie B (gewaltbereit) und 55 Personen der Kategorie C (gewaltsuchend) befinden sollen. "Daher ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den feindschaftlichen Fangruppierungen zu rechnen", erklärt Mäurer. Da bei diesen Auseinandersetzungen auch unbeteiligte Dritte gefährdet werden könnten, müsse das verhindert werden.