Hannover 96 steckt mitten im Abstiegskampf und Trainer Andre Breitenreiter kämpft mit seinem Team beim Spiel gegen den BVB auch um seinen Job. Wie das bei Klubs im Krisenmodus üblich ist, wird bereits über mögliche Nachfolger spekuliert.
Nach Informationen der Bild-Zeitung soll Stefan Effenberg (50) bei Hannover-Präsident Martin Kind ganz oben auf der Liste möglicher Kandidaten stehen. Effenberg, der 2012 den Fußballehrer-Lehrgang absolvierte, hat bislang eine Trainerstation im Lebenslauf. In der Saison 2015/16 scheiterte er beim damaligen Zweitligisten Paderborn. Der Klub entließ Effenberg nach nur etwa fünf Monaten Anfang März 2016, weil der Klub auf einem direkten Abstiegsplatz stand. Der ehemalige Fußballprofi, der während und nach seiner Karriere häufiger durch illustre Aktivitäten auf und neben dem Fußballplatz auffiel, wäre zumindest theoretisch sofort verfügbar.
Auch über Felix Magath wird spekuliert
Die Bild-Zeitung hat noch einen weiteren Kandidaten auf der Liste: Felix Magath. Der ehemalige Meistertrainer arbeitete zuletzt bei einem Klub in China und wäre wie Effenberg sofort verfügbar. Anders als Effenberg verfügt Magath über reichlich Trainererfahrung und böte sich – so die Spekulation als „knallharter Feuerwehrmann“ an.
Schwierige Situation für Andre Breitenreiter
Hintergrund der Bild-Spekulation: Es hatte in den vergangenen Tagen mehrfach Berichte über das Aus von Trainer Breitenreiter in Hannover gegeben – und weder Klub-Boss Kind noch Manager Horst Heldt hatten diese Berichte besonders energisch dementiert. Dass Trainer Andre Breitenreiter auf einer Pressekonferenz sich darüber öffentlich beklagte, dürfte das Binnenklima in Hannover nicht eben verbessert haben. Es sei nachvollziehbar, dass man über den Trainer diskutiere, hatte Breitenreiter auf der Pressekonferenz gesagt: „Es ist völlig normal, dass man darüber nachdenkt, der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben", sagte er weiter. Schließlich seien elf Punkte aus 18 Spielen, Negativrekord von 96 zu diesem Zeitpunkt, "viel zu wenig". Aber er erwarte, dass man fair und offen mit ihm umgehe.
An Aufgeben denkt der aktuelle 96-Trainer auch vor dem schweren Spiel bei Borussia Dortmund (15.30 Uhr/Sky) nicht: "Ich bin jemand, der niemals aufgibt", sagte er: "Ich werde bis zum letzten Tag alles geben."
Dass die Bild-Zeitung spekuliert, hängt aber auch damit zusammen, dass Klub-Boss Kind den Manager offenbar angewiesen hatte, den Markt zu sondieren. Der Sport Informationsdienst (sid) zitiert den Unternehmer: "Ich erwarte von Herrn Heldt, dass die verfügbaren Trainer bekannt sind und diejenigen, die nach seiner Einschätzung das Profil erfüllen, bei Hannover 96 verantwortlich tätig sein zu können, falls eine solche Entscheidung notwendig wäre."
Autor: Jan Kanter