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Bochum: Alles spricht für Rene Renno im Kasten
Imhof oder die "Ikone"?

Bochum: Alles spricht für Rene Renno im Kasten
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Das war gekonnt. Unbemerkt an den Journalisten vorbei verschwand gestern Mittag Marcel Koller noch während der Trainingseinheit vom Übungsgelände. Und wer den auskunftsfreudigen Schweizer erreichen wollte, musste das schon über Handy versuchen. Der Bochumer Trainer hatte es eilig, denn am gestrigen Nachmittag war in Frankfurt die Trainertagung der Bundesliga mit anschließendem Besuch des Länderspiels Deutschland gegen Wales.

Vielleicht kam Koller die "Medienauszeit" nicht ungelegen, gilt es doch zwei Fragen zu beantworten, die nicht nur den Betroffenen, sondern auch dem VfL-Umfeld derzeit auf den Nägeln brennen.

Frage eins: Wer spielt gegen Arminia Bielefeld im Tor? Legt man die Trainingsbeobachtungen zugrunde, wo sich in diesen Tagen drei Keeper sehr konzentriert zeigen, ist die Antwort völlig offen. Zumal der Trainer das Feuer schürt: "Warum soll ich ihnen die Spannung wegnehmen?" Doch legt man das zur Seite, spricht alles für Rene Renno. Schließlich hat der Keeper bei seinen Debütspielen gegen Wolfsburg und in Duisburg zu überzeugen gewusst. Und außerdem spürt man das Vertrauen seiner Vorderleute. So wäre es alles andere als eine Überraschung, wenn Rene Renno am Samstag auch gegen die Arminia zwischen den Pfosten steht.

Frage zwei: Spielt Daniel Imhof oder kehrt Thomas Zdebel auf den Tag genau nach fünfwöchiger Verletzungspause (Muskelfaserriss) wieder in die Mannschaft zurück? Für Daniel Imhof spricht, dass er mit zwei überzeugenden Partien das Vertrauen rechtfertigte, das ihm Marcel Koller vor Beginn der Spielzeit mit einem neuen Vertrag aussprach, obwohl der Kanadier in der letzten Saison nahezu komplett ausgefallen war.

Zudem war er mit seinem Führungstor der Matchwinner in Duisburg. Daniel Imhof, der heute seinen 30. Geburtstag feiert, tat alles, um seinen Platz zu verteidigen, sagte sogar eine Einladung zur kanadischen Nationalmannschaft auch im Hinblick auf die kommenden Aufgaben beim VfL ab. Es spricht also nichts - fast nichts - dagegen, Daniel Imhof in der Mannschaft zu lassen... Wäre da nicht Thomas Zdebel. Der Kapitän ist neben Marcel Maltritz der große Leitwolf im VfL-Kader. Geht mit Aggressivität und Leidenschaft stets voran und besitzt bis heute in Bochum den Status "unersetzbar". Doch fünf Wochen hat Thomas Zdebel nicht gespielt, befindet sich seit einer Woche allerdings im Mannschaftstraining.

Da stellt sich die Frage: Kann man den Kapitän auf die Bank setzen, würde man die "Ikone" damit demontieren? Oder wäre es einfach eine konsequente Haltung, nachdem die Verletzung erst gerade ein paar Tage ausgeheilt ist. Marcel Koller mochte die Frage bis gestern noch nicht beantworten. Zum einen kann im Trainingsalltag täglich so viel passieren. Zum anderen wird der Trainer dieses "Luxusproblem" sicher erst mit den Beteiligten besprechen, bevor er damit an die Öffentlichkeit geht. Doch Marcel Koller verriet bereits: "Als Trainer musst du jeden Tag Entscheidungen treffen. Über allem allerdings steht nicht der Einzelne, sondern die Mannschaft."

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