Max Meyers Spielerberater Roger Wittmann hat im Streit mit Schalke-Sportvorstand Christian Heidel zurückgeschossen und seine Sicht auf die Dinge beschrieben.
Laut Wittmann habe Meyer ihm im November 2017 gesagt, dass er sich vorstellen könne, auf Schalke zu verlängern. Mitte Dezember habe ihn dann Christian Heidel angerufen. "Er hat mich gefragt, ob es Sinn mache, darüber zu reden. Ich habe ihm dann gesagt - Wortlaut -, wenn wir beide über den selben Spieler reden. Nicht den Spieler, den Du im Sommer wegschicken wolltest, sondern über den Spieler, der der Spieler ist. Der nachgewiesen hat, dass er Champions League spielen kann, Europa League, ein deutscher Nationalspieler ist und, meiner Meinung nach, ein internationaler Klassespieler werden kann."
Wittmann: "Weltklasse sind für mich Spieler wie Roberto Firmino, Luis Gustavo und Julian Draxler."
Auf Nachfrage, ob er denn Max Meyer als Weltklassespieler bezeichnet habe, so wie es Christian Heidel am Montag bei "Sky90" darstellte, meinte Wittmann: „Ich glaube, dass Christian Heidel Weltklasse gar nicht beurteilen kann. Weltklasse sind für mich Spieler wie Roberto Firmino, Luis Gustavo und Julian Draxler. Das ist eine völlig andere Liga als Meyer. Die sind aber teilweise fünf und zehn Jahre älter. Die spielen alle bei riesengroßen Klubs." Interessant: Die genannten Weltklassespieler sind alles Profis aus Wittmanns Agentur.
Durch das Wittmann-Interview steht jetzt Aussage gegen Aussage. Denn am Montag hatte Heidel über sein erstes Gespräch mit Wittmann gesprochen - und erklärt: "Nach dem Gespräch mit Max habe ich Kontakt aufgenommen zu Wittmann. Die Aussage von ihm, fast im Zitat, war: Wir beide müssen erst einmal feststellen, ob wir vom gleichen Spieler sprechen. Ich rede von dem Weltklassespieler Max Meyer, der in jeder europäischen Spitzenmannschaft Stammspieler sein wird und aller Voraussicht nach zur WM nach Russland fährt."
Schalkes Heidel weist Meyer-Vorwürfe zurück
Dass Meyer schlecht behandelt worden sei, wies Heidel ebenfalls zurück: "Es gab ein Gespräch im Sommer, wo Domenico Tedesco ihm aufgezeigt hat, was er erwartet, was er bringen muss. Sollte das nicht der Fall sein, wird er wenig Spielzeit bekommen. Offener als wir mit Max umgegangen sind, kann man es nicht. Ich hatte dann im Sommer das klare Gefühl, dass Max den Verein wechseln möchte. Doch da kam kein Angebot. Domenico hat nun einen anderen Spieler aus ihm gemacht." Und weiter: "Ich finde es sehr mutig, sich als Mobbingopfer zu bezeichnen, wenn man weiß, wie es Mobbingopfern wirklich geht. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Ich weiß nicht, was in ihm vorgeht. Ich weiß nicht, wie er zu dieser Aussage kommen kann."
Die Schalker Schlammschlacht wurde durch das Interview von Meyer in der Bild-Zeitung ausgelöst. "Vom ersten Tag", so schilderte er es, sei ihm von Heidel klargemacht worden, "dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden".