Der Transfer von Kylian Mbappé vom AS Monaco zum französischen Erstligisten Paris St. Germain hat den Wahnsinn der zurückliegenden Transferperiode abgerundet: Für den 18 Jahre alten Angreifer legte PSG 180 Millionen Euro auf den Tisch. Damit ist er der zweitteuerste Spieler der Welt. Auch dieser Wechsel ging erst am letzten Tag, an dem das Transferfenster noch geöffnet war, über die Bühne.
Wesentlich kleiner, dafür aber umso hektischer wurde der Wechsel von Schalkes Sidney Sam zum Zweitligisten VfL Bochum abgewickelt. Der ehemalige Nationalspieler wechselte ablösefrei an die Castroper Straße – doch auch diese Meldung vom VfL-Personal verursachte beim aufnehmenden Verein Euphorie. Völlig entspannt hingegen hat der deutsche Rekordmeister FC Bayern München den als Deadline-Day betitelten letzten Transfertag verlebt. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn man sich den offiziellen Twitter-Kanal des Deutschen Meisters ansieht.
Während sich in anderen Teilen der Republik – und auch der Welt – die Ereignisse überschlugen, gaben die Münchner den Zukauf von vier Landmaschinen für den FC Bayern Campus bekannt. Eigentlich ist das kein Deal, für den die Bayern eigens ihre Presse- und Marketing-Abteilung bemühen würden. Doch aus diesem Geschäft machte sich der Rekordmeister bewusst einen kleinen Scherz. Denn den Tweet garnierte der Social-Media-Beauftragte des Klubs bewusst mit den Hashtag „welcomelandmaschinen“ und „Deadlineday“ - eine eindeutige Anspielung auf das Datum, an dem bei den anderen Klubs geschäftiges Treiben herrschte.
Und die Bayern setzten noch einen drauf: In Anlehnung auf die Behauptung manchen Fußballstars, der seinen Karriere-Herbst bei einem besonders solventen chinesischen Klub verbringt, es sei schon immer sein „Kindheitstraum“ gewesen, im Reich der Mitte zu spielen, ließ sich FCB-Präsident Uli Hoeneß von den Vereinsmedien zitieren. Die Traktoren, die ein Sponsor der Basketballer des Vereins geliefert hatte, wolle er nicht selbst fahren, obschon es sein „Kindheitstraum“ gewesen sei. „Das überlasse ich lieber den Fachleuten.“