Von Beginn an war der BVB den allerdings erschreckend schwachen Gastgebern überlegen, hatte ein deutliches Plus an Ballbesitz – musste aber eine Weile bis zu seiner ersten richtig guten Gelegenheit warten. Die hatte zunächst Wolfsburg: Nach einem Eckball stand Yannnick Gerhardt vollkommen frei, köpfte den Ball aus sieben Metern aber deutlich über das Tor (13.).
Pulisic bringt Dortmund auf die Siegerstraße
Dann aber übernahm endgültig der BVB das Kommando – und daran hatte Mario Götze, der nach überwundener Stoffwechselstörung erstmals seit knapp einem halben Jahr wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz stand, gehörigen Anteil: Nach 18 Minuten schickte der Nationalspieler Pulisic auf der rechten Seite. Der gab scharf nach innen und Gonzalo Castro verfehlte mit seinem Volley aus elf Metern nur knapp das Tor. Wenig später klappte das Zusammenspiel von Götze und Pulisic noch besser: Dan Axel Zagadou schlug einen langen Ball auf Pierre-Emerick Aubameyang. Ein Wolfsburger spitzelte den Ball weg, der landete bei Götze. Ein kurzer Pass auf Pulisic, der nicht richtig angegriffen wurde und mit präzisem Flachschuss traf(22.).
Und es dauerte nicht lange, da hatten die Dortmunder die Partie bereits entschieden: Gonzalo Castro steckte durch auf Marc Bartra, der war auf der linken Seite völlig frei – und schlenzte den Ball aus zwölf Metern und spitzem Winkel ins lange Eck (27.).
Wolfsburg spielerisch eklatant unterlegen
„Kämpfen Wolfsburg, kämpfen“, skandierten die Heimzuschauer – denn spielerisch war Wolfsburg eklatant unterlegen. Vor allem Pulisic sorgte auf der rechten Seite gehörig für Betrieb und sorgte dafür, dass der suspendierte Ousmane Dembélé zumindest gegen die schwachen Wolfsburger kaum vermisst wurde. Doch der wechselwillige Franzose war auch in Wolfsburg Thema: "Wir haben eine klare Position. Wird sie erfüllt, wird Ousmane Dembélé noch in diesem Sommer transferiert“, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor dem Anpfiff dem Pay-TV-Sender Sky. „Wird sie nicht erfüllt, bleibt er beim BVB. Wir werden mit dieser Entscheidung nicht in den letzten Transfertag gehen." Einstweilen kamen die Dortmunder auch so zurecht – erst recht, nachdem sich der bis dato durchaus auffällige Ex-Borusse Jakub Blaszczykowski in einem Zweikampf mit Dan-Axel Zagadou am Oberschenkel verletzte und durch Landry Dimata ersetzt werden musste (42.).
Ernstzunehmende Chancen hatte Wolfsburg kaum noch: Mario Gomez erlief einen langen Ball, schoss aber am Tor vorbei (56.). Auf der anderen Seite klappte es besser: Erneut setzte sich Pulisic auf dem rechten Flügel durch und flankte scharf nach innen, wo Aubameyang den Ball nur noch über die Linie drücken musste (60.). Wenig später war Götze Arbeitstag beendet, für ihn kam Mahmoud Dahoud (61.). Dortmund kontrollierte nun das Geschehen, ohne allerdings mit letzter Konsequenz nach vorne zu spielen. Wolfsburg inszenierte vereinzelte Angriffe, die aber allesamt versandeten – und so blieb es beim 3:0 für die Gäste, die damit zumindest für eine Nacht die Tabellenführung in der Bundesliga übernehmen.