Nach dem enttäuschenden 0:0-Remis am Samstag beim Abstiegskandidaten FC St. Pauli hatte sich Hannover-Manager Horst Heldt entschieden. Daniel Stendel ist nicht mehr der richtige Trainer, um den fest eingeplanten Wiederaufstieg zu realisieren. Der neue Sportchef des Bundesliga-Absteigers griff zum Hörer. Er wählte die Nummer eines alten Bekannten. André Breitenreiter, mit dem er bis zum Ende der vergangenen Saison beim Bundesligisten FC Schalke 04 zusammengearbeitet hatte, sollte Stendel ablösen. Der 43-Jährige sagte nach einem Gespräch mit Heldt zu. Schon am Samstag. Das bestätigte Breitenreiter bei seiner Vorstellung: "Es ist richtig, dass es vor Samstag keinen Kontakt zu Hannover 96 gab und wir uns dann geeinigt haben."
Erledigt war die Arbeit für Heldt damit noch nicht. Hannover hätte den Trainerwechsel gerne schon am Sonntag vollzogen, doch zunächst gab es Redebedarf mit Breitenreiters Ex-Klub FC Schalke 04. Bei den Königsblauen hatte er nach seiner Beurlaubung noch einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. "Bis jetzt haben wir den Kontrakt mit Andre Breitenreiter nicht aufgelöst, er bekommt ganz normal seine monatlichen Bezüge", sagte S04-Manager Christian Heidel am Sonntag vor dem Mainz-Spiel auf Nachfrage zur Personalie Breitenreiter.
Heldt erreichte Heidel am Sonntagabend
Bevor der ehemalige Paderborner ein neues Arbeitspapier unterzeichnen konnte, musste sein alter Kontrakt auf Schalke aufgelöst werden. Ein üblicher Vorgang in diesem Geschäft. Da Heidel aufgrund des Schalke-Spiels bei seinem Ex-Klub Mainz 05 erst spät von seinem Vorgänger Heldt kontaktiert werden konnte, verzögerte sich der Ablauf. "Ich habe Christian Heidel sehr spät am Abend erreicht. Er hatte rund um das Mainz-Spiel viele Termine. Dafür habe ich Verständnis", erklärte der Funktionär der Niedersachsen. Noch am Sonntag war die Vertragsauflösung laut Heldt perfekt. "Es ging sehr schnell." Erst am Montagmorgen wurde Stendel darüber informiert, dass die Zusammenarbeit beendet wird.
Über die finanziellen Details der Vertragsauflösung mit Schalke wurde Stillschweigen vereinbart. Eine Ablösesumme für Breitenreiter dürfte nicht geflossen sein. Schalke spart dafür die letzten drei Monatsgehälter des Ex-Trainers ein.