War’s das ersehnte Bekenntnis von Max Eberl zwei Tage vor dem Gastspiel der Münchener Bayern bei Borussia Mönchengladbach? Am Freitagmittag jedenfalls betonte der ehemalige Gladbacher Fußballprofi mit Münchener Wurzeln, dass “ich auch im Sommer noch Sportdirektor in Gladbach sein werde”. Der Vorstand der Borussia wisse darüber Bescheid, dass es kein Angebot der Bayern an ihm gäbe, dass er sich weiterhin am Niederrhein sehr wohl fühle und einen Vertrag bis 30. Juni 2020 hätte.
Im Vorfeld des Treffens der beiden besten Rückrundenteams der Bundesliga am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) war in den Medien eifrig darüber spekuliert, ob Eberl nach neun Jahren als Sportdirektor in Mönchengladbach die Farben wechselt und zu den Bayern geht, die auf der Suche nach einem Sportdirektor sind. Die Bande von Bayern-Präsident Uli Hoeneß zu Max Eberl ist bekanntlich eng.
Die medialen Diskussionen hatten vor allem innerhalb des Vorstands für Unruhe gesorgt. Vizepräsident Rainer Bonhof ging das Thema im Gespräch mit dieser Zeitung auf die Nerven: “Deshalb, weil es nichts zu sagen oder zu schreiben gibt. Da könnte man alle Aussage in eine Tüte schütten, durchschütteln, und unten würde dabei nichts Neues herauskommen.”
Das 2:2 am Donnerstagabend im Rückspiel der Europa League gegen Schalke 04 und das damit verbundene Aus ging vor allem Max Eberl an die Nieren. Die Fehlentscheidung von Schiedsrichter Mark Clattenburg, den Gästen einen Handelfmeter zum entscheidenden Ausgleich zu geben, brachte Eberl seinen ersten Tribünenverweis der Karriere ein. “Ich habe mich geärgert, dass eine solche Entscheidung zwei tolle Fußballabende entscheiden. Mehr kann ich dazu nicht sagen, alles andere wäre nicht jugendfrei”, so Eberl. Deshalb hatte sich der Sportdirektor am Donnerstagabend auch der Mixed Zone im Borussia-Park, ganz gegen sein grundsätzlich offenes Naturell, ferngehalten.
Refere Clattenburg hatte einen abgefälschten Ball im Gladbacher Strafraum, der Spielmacher Mahmoud Dahoud an den Oberarm gesprungen war, als absichtliches Handspiel gewertet. Für die Schalker verwandelte Bentaleb das Geschenk eiskalt zum 2:2. Es war das internationale Aus für Borussia in der laufenden Saison.