Er war gar nicht eingeladen, aber gerade deswegen einer der meistdiskutierten Spieler rund um die Nationalmannschaft: Gonzalo Castro, dem nicht nur bei seinem Klub Borussia Dortmund viele eine Nominierung gegönnt hätten, den aber Bundestrainer Joachim Löw erneut ignorierte. BVB-Trainer Thomas Tuchel zeigte sich überrascht, er hatte fest mit einer Nominierung seines derzeit so stark aufspielenden Akteurs gerechnet. Und Löw zeigte dafür sogar Verständnis, deutete an, dass Castro in Zukunft durchaus dabei sein könnte.
Aktuell aber hätte er gar nicht spielen können. Bei der 0:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen musste der Mittelfeldspieler zur Halbzeitpause verletzt ausgewechselt werden, seitdem plagen ihn muskuläre Probleme im Adduktorenbereich. Diese sollen zwar nicht gravierend sein, sorgen nach Informationen dieser Zeitung aber dafür, dass der 29-Jährige mindestens das Bundesligaspiel nächste Woche Freitag gegen Hertha BSC Berlin (20.30 Uhr/Sky) verpasst. Und auch bis zur Champions-League-Partie vier Tage später bei Sporting Lissabon dürfte es knapp werden.
Für den BVB ist das keine gute Nachricht: Castro hat sich in seinem zweiten Jahr in Dortmund zum absoluten Leistungsträger aufgeschwungen. Der frühere Leverkusener war zuletzt in blendender Form, sorgte aus seiner Position im zentralen Mittelfeld immer wieder für Torgefahr und verstand es ausgezeichnet, die vielen schnellen Offensivspieler in Szene zu setzen. Zudem ist Castro nicht der einzige Ausfall, den der BVB derzeit zu beklagen hat: Auch Marc Bartra und Adrian Ramos plagen sich mit muskulären Problemen. Sven Bender, Marco Reus, Erik Durm und Neven Subotic fehlen längerfristig. Hinzu kommen 14 zu Länderspielen abgestellte Profis - Trainer Tuchel arbeitet daher mit einer absoluten Rumpftruppe am Trainingsgelände in Dortmund-Brackel.