So gesehen erschüttern ihn die Meldungen darüber auch nicht weiter, dass der 42-Jährige angeblich ein Kandidat auf die Nachfolge von Matthias Sammer bei Bayern München sei. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat sich vergangenes Wochenende nach vier Saisons von seinem zwischenzeitlich erkrankten Sportvorstand getrennt.
"Natürlich fühlt man sich schon ein wenig geschmeichelt, wenn man mit den Bayern in Verbindung gebracht wird", sagte Eberl im Mannschaftshotel in Solothurn gegenüber dieser Redaktion. Gespielt hat der Niederbayer ja auch zwölf Jahren in den Münchener Nachwuchsteams und bei den Profis. Dran sei an dem Wechselgerücht allerdings nichts. "Karl-Heinz Rummenigge will die Position bei Bayern erst einmal nicht neu besetzen, ich stehe bei Borussia bis 2020 unter Vertrag. Mehr muss man nicht sagen", stellt Eberl klar.
Max Kruse kehrt aus Wolfsburg nicht nach Gladbach zurück. Unsere Personalplanungen sind für diesen Sommer abgeschlossen
Max Eberl
Der erteilt auch gleich dem zweiten Gerücht der vergangenen Tage in Richtung Bundesliga-Niederrhein eine Absage: "Max Kruse kehrt aus Wolfsburg nicht nach Gladbach zurück. Unsere Personalplanungen sind für diesen Sommer abgeschlossen."
Der Kader, ab Samstagnachmittag in Rottach-Egern am Tegernsee für sechs Tage unterwegs, soll sich für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren. "Wenn wir es nicht schaffen, weil der Gegner besser war, geht die Welt allerdings auch nicht unter", betont Eberl. Und will bewusst den Druck vom Spieler-Kessel nehmen. In den Play-offs in der dritten und vierten August-Woche drohen schließlich Kaliber wie Manchester City, FC Porto oder Leverkusen-Bezwinger FC Villarreal. Was davon abhängt, in welchem Lostopf Gladbach landet. Ob in der Schüssel mit den stärkeren oder den vermeintlich schwächeren Teams, das steht erst mit Abschluss der dritten Qualifikationsrunde fest. "Wir sind allerdings sportlich einen Schritt weiter als vor vier Jahren, als wir gegen Kiew gescheitert sind. Deshalb bin ich zuversichtlich."
Wiedersehen mit Xhaka möglich
Natürlich haben die Borussen mit Kapitän Granit Xhaka und Verteidiger Havard Nordtveit zwei Leistungsträger und interne Anführer verloren. Weltmeister Christoph Kramer sowie Bremens Innenverteidiger-Riese Jannik Vestergaard sollten die gerissenen Löcher stopfen können. Sportdirektor Eberl ist zuversichtlich, dass die Teamstruktur schnell gefunden wird, Kapitänsfrage inklusive: "Aber das ist immer ein Puzzle, ein Prozess, nie ein Selbstläufer."
Klappt es mit der Königsklasse, wäre ein Wiedersehen mit Granit Xhaka möglich. Wenn Gladbach in die Gruppe mit dem FC Arsenal gelost würde, dem neuen Londoner Klub des Schweizer Nationalspielers. "Dass Granit zu einem Team gewechselt ist, dass seit zwanzig Jahren in der Champions League unterwegs ist, muss man schlicht akzeptieren. Er macht von Borussia aus einen großen sportlichen Schritt." Und mit den rund 45 Millionen Euro an Transfergeldern konnten sich die Gladbacher wieder relativ gut aufstellen.