Durch die beiden Tore von Makoto Hasebe (56.) und Stefan Aigner (83.) siegte der große Nachbar etwas glücklich mit 2:1 (0:1) beim Aufsteiger und verließ dadurch zumindest vorübergehend seinen direkten Abstiegsplatz.
Darmstadt war durch Mario Vrancic in der 12. Minute in Führung gegangen, danach verschoss Torjäger Sandro Wagner sogar noch einen Foulelfmeter (20.). Statt den Klassenerhalt bereits so gut wie perfekt zu machen, müssen die "Lilien" jetzt aber noch einmal zittern. Der Vorsprung auf die Eintracht beträgt zwei Spieltage vor Schluss jetzt nur noch zwei Punkte.
Beide Vereine hoffen jetzt auf einen Sieg des VfB Stuttgart im nächsten großen Abstiegskampf-Duell am Montagabend bei Werder Bremen. In diesem Fall würde Frankfurt auf dem Relegationsplatz bleiben und Darmstadt hätte immerhin noch einen Abstand von vier Punkten auf Rang 17.
Das überhaupt erst sechste Derby dieser beiden Clubs wurde schon seit Tagen vor der Angst vor möglicher Randale überschattet. Frankfurter Fans durften nach einem Urteil des DFB-Sportgericht nicht ins Stadion. Befürchtet wurde deshalb, dass ein harter Kern von ihnen andere Orte in der Stadt unsicher machen könnten.
Ihr umstrittenes Innenstadtverbot für Eintracht-Anhänger zogen die Stadt Darmstadt und die Polizei noch am Samstagmorgen wieder zurück. Die Polizei leistete vor dem Stadion und in der Innenstadt aber auch so einen Großeinsatz, schon vor dem Anpfiff wurden zwölf Personen zur Verhinderung von Straftaten festgenommen. In der zweiten Halbzeit gelang es einigen Frankfurter Fans tatsächlich, auf eine der Stadiontribünen zu gelangen. Die Polizei verhinderte dort jedoch eine größere Schlägerei.
Während der Partie wurde es zum ersten Mal in der elften Minute brisant. Nach einem Abspielfehler des Darmstädters Jerome Gondorf vertändelte Marco Fabian für die Eintracht eine aussichtsreiche Kontersituation. Im Gegenzug wurde Vrancic vom schnellen Marcel Heller bedient und es stand 1:0. Frankfurt zu zögerlich, Darmstadt zupackend - das war das Leitmotiv der ersten Hälfte.
Der Aufsteiger hätte seine Führung aber schon in den nächsten Minuten ausbauen müssen. Erst spielte Heller eine 3:2-Überzahlsituation zu schlampig aus (18.). Dann hielt Torwart Jan Hradecky den Elfmeter von Wagner (20.).
Das hielt die Eintracht im Spiel. Haris Seferovic vergab bereits in der 27. Minute eine erste dicke Chance. Nach der Pause drängten die Gäste dann mit Macht auf den Ausgleich. Unmittelbar nach dem 1:1 durch Hasebe wären aber beinahe wieder die Gastgeber in Führung gegangen. Mit der nächsten starken Parade wehrte Hradecky einen Kopfball von Heller zur Ecke ab (58.).
Frankfurt war danach bis zum Schlusspfiff die überlegene Mannschaft, aber nicht mehr so dominant wie noch in der Phase vor dem 1:1. Der Siegtreffer von Aigner fiel etwas überraschend. Wie schon beim 2:1 gegen Mainz gelang der Eintracht aber erneut wenige Minuten vor Schluss ein ganz wichtiger Sieg.