Es war nicht nur ein verdienter, sondern auch ein über weite Strecken sehr überzeugender 3:1 (1:0)-Sieg von Aufsteiger Rot-Weiss Essen gegen die U19 von Bundesligist und Championsleague-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen. "Für uns als Aufsteiger ist das ein tolles Gefühl und damit war grundsätzlich erstmal nicht zu rechnen. Aber wir haben uns auch gegen Leverkusen schon was ausgerechnet, weil die Mannschaft in den ersten Spielen viel Selbstvertrauen getankt hat", freute sich RWE-Trainer Jürgen Lucas nach dem Spiel.
Und es ging für RWE auch gut los: Mutig und clever spielten die Essener nach vorne und brachten die Leverkusener Hintermannschaft das ein oder andere Mal in Bedrängnis. Nach etwas mehr als 20 gespielten Minuten wurde das auch belohnt, als Torjäger Said Harouz nach einer tollen Kombination über die linke Seite zur 1:0-Führung einschob (22.). Die Werkself wirkte wie geschockt und agierte von da an zunehmend unsicherer. Bis zur Pause konnte Leverkusen kaum noch für Gefahr sorgen, RWE brachte die Führung souverän in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel machte Bayer mehr Druck, wollte den Ausgleich. Doch die Gastgeber ließen zunächst nicht viel zu und setzten vereinzelte Nadelstiche nach vorne. Letztendlich kam Bayer durch Patrik Dzalto doch zum Ausgleich (60.), der die Essener jedoch nicht wirklich beeindrucken konnte. Denn nur gut zehn Minuten später kam RWE erneut zur Führung, nachdem Emre Demircan per Elfmeter eiskalt einnetzte. Doch die Entstehung war strittig. "Meiner Meinung nach war es kein Elfmeter. Es war ein Foul, aber vor dem Strafraum", sagt Leverkusens Lukas Boeder. Auch RWE-Coach Lucas war sich nicht sicher: "Ich denke es war eine 50:50-Situation. Man kann ihn geben, muss man aber nicht." Letztendlich brachte der Elfmeter die Führung und RWE auf die Siegerstraße.
Erneut nur wenige Minuten später sorgte Emre Kilav für die Vorentscheidung. Nach einem feinen Solo schloss der Mittelfeldspieler unhaltbar für Bayer-Keeper Patrick Bade unter die Latte ab (76.). RWE hätte sogar noch höher gewinnen können, doch Chancen von Said Harouz (83.) und Ismail Remmo (86.) blieben ungenutzt. "Es war eine extrem schlechte Leistung von uns und die Niederlage war bitter" sagt Boeder, der zum erweiterten Profikader der Werkself gehört. Auf der anderen Seite war Trainer Jürgen Lucas erneut mächtig stolz auf seine Jungs: "Kompliment an die Mannschaft. Das war eine tolle Leistung." Stimmt.