Dementsprechend aufgeregt ist Hannes Wolf, der seit einem Monat an der Seitenlinie der Dortmunder A-Junioren steht. "Die Lust auf das Turnier ist riesig. Wir sind jung und talentiert und wollen alles in die Waagschale werfen. Angesichts der Gegner erwarte ich, dass die Augen meiner Spieler funkeln werden", ist Wolf vom Teilnehmerfeld beeindruckt. Die Borussia trifft im Derby auf den VfL Bochum, darüberhinaus geht es gegen "La Masia", die weltbekannte Nachwuchsschule des FC Barcelona, Vorjahressieger Dinamo Tiflis und den brasilianischen Vertreter SC Internacional Porto Alegre.
Auch in der anderen Gruppe tummeln sich internationale Topteams. Der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach bekommen es mit dem chinesischen Serienmeister Guangzhou Evergrande FC, Benfica Lissabon und dem AS Monaco zu tun. Für die Chinesen und Porto Alegre wird der RUHR-Cup der Abschluss ihrer Deutschlandtour sein. Evergrande spielte bereits beim Insel-Cup in Ilvesheim mit, wo sie den sechsten Platz belegten. Der Kontakt nach Guangzhou kam über den ehemaligen Hoffenheimer-Cheftrainer Marco Pezzaiuoli zustande, der beim Meister der Chinese Super League als Jugendleiter angestellt ist.
Der SC Porto Alegre hat ebenfalls schon seine Duftmarke abgeben, beim stark besetzten Vita-Classic-Cup in Bad Krozingen besiegten die Brasilianer den SC Freiburg im Finale mit 9:8 nach Elfmeterschießen. "Diese Mannschaften bekommen die Zuschauer nicht jeden Tag zu sehen", freut sich Organisator Heinz Keppmann auf interessante Duelle: "Schalke ist letztes Jahr nur Fünfter geworden und hat am Ende die Deutsche Meisterschaft gewonnen, das zeigt die Qualität, die die Spiele hier haben."
Wolf freut sich auf die vielen Begegnungen, um sich einen letzten Eindruck von seiner Mannschaft zu machen: "Das Turnier kommt in einem guten Moment, gerade die kurzen, intensiven Spielzeiten kommen nach drei Wochen im Training zum richtigen Zeitpunkt." In den letzten Jahren belegten die Borussen allerdings ausschließlich hintere Plätze, nachdem 2010 noch der Turniersieg gefeiert wurde. Wolf, der die B-Junioren des BVB zu zwei Meisterschaften in Folge geführt hat, möchte an die erfolgreiche Zeit anknüpfen. "Ergebnisziele zu setzen ist oft nicht förderlich, es geht darum den jugendlichen Hilfestellungen zu geben, daher sind mir kurzfristige Handlungsziele lieber", erklärt Wolf seine Philosophie, auch wenn er weiß: "Am Ende werden wir natürlich trotzdem an den Ergebnissen gemessen."