Das mit Auszeichnungen für Fußballer ist so eine Sache. Viele werden pflichtschuldig entgegengenommen und dann schnell abgegeben. Auch Robert Lewandowski macht das manchmal so. Als er vor einigen Wochen mit einer riesigen Trophäe zu „Osteuropas Fußballer des Jahres 2014“ gekürt wurde, da reichte er sie schnell an einen Vereinsmitarbeiter weiter. Am Samstag war das freilich anders. Die 3,2 Kilogramm schwere Torjägerkanone, die er sich mit 20 Saisontoren gesichert hatte, gab er auch während diverser Interviews nicht aus der Hand, zeigte sie seinen Mitspielern und posierte mit ihr für ein Erinnerungsfoto in der Kabine. „Ich bin sehr, sehr stolz“, sprach der 25-Jährige das aus, was ohnehin jeder sehen konnte. Nachdem er im Vorjahr noch an Stefan Kießling gescheitert war, verwies er diesmal seinen ärgsten Konkurrenten Mario Mandzukic (Bayern München, 18 Tore) auf Rang zwei. „Alle haben ihm die Torjägerkanone gegönnt. Er ist einfach ein einzigartiger Spieler“, setzte Sportdirektor Michael Zorc noch einmal zum Loblieb auf den scheidenden Superstar an, dessen Qualitäten der BVB schmerzlich vermissen wird.
Einmal, nämlich im DFB-Pokalfinale gegen seinen künftigen Arbeitgeber, wird Lewandowski allerdings noch für die Borussia auf Torejagd gehen. „Da muss er nochmal seine Extraklasse für uns unter Beweis stellen“, sagte Zorc.
Ein Wunsch, den der Angreifer erfüllen möchte, schließlich würde er gerne noch einmal in der Kabine des Olympiastadions ein Erinnerungsfoto mit einer Trophäe machen. In Richtung München schickte er schon einmal einen kleinen Satz, der wie eine große Warnung klang: „Da werden wir noch einmal alles geben.“