Die Gäste verloren das 120. Niedersachsen-Derby mit 0:3 (0:2) und haben nach vier Niederlagen in Serie nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Tabellenletzte hingegen hat sich bis auf zwei Zähler an den rettenden Rang 15 herangekämpft.
Binnen sieben Minuten stellten die Platzherren frühzeitig die Weichen auf Sieg. In der 14. Minute war Torjäger Domi Kumbela auf Vorarbeit von Ken Reichel erfolgreich. Der zweite Treffer gelang dem Norweger Havard Nielsen (21.) mit einem sehenswerten Volleyschuss, ehe Jan Hochscheidt in der 89. Minute den höchsten Saisonsieg der Gastgeber perfekt machte.
Vor 22.867 Zuschauern im ausverkauften Eintracht-Stadion war die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht das willensstärkere und einsatzfreudigere Team. Der frühe Vorsprung spielte ihnen in die Karten, aus einer verstärkten Deckung heraus wurden immer wieder erfolgversprechende Konter gefahren.
Das Team von Coach Tayfun Korkut hingegen agierte nach dem Rückstand zunehmend nervös und hektisch. Es dauerte bis zur 36. Minute, ehe Ex-Nationalspieler Christian Schulz das Eintracht-Tor erstmals mit einem Kopfball in Gefahr brachte.
Zudem leisteten sich die "Roten" im ältesten deutschen Fußball-Derby mehrfach unnötige Fouls, was Folgen hatte. Innenverteidiger Andre Hoffmann flog in der 62. Minute nach grobem Foulspiel vom Platz, Mittelfeldspieler Szabolcs Huszti sah seine zehnte Gelbe Karte. Beide werden den Hannoveranern am kommenden Wochenende im vorentscheidenden Abstiegsduell mit dem Nordrivalen Hamburger SV fehlen.
Nach dem Seitenwechsel reagierte Korkut und wechselte für den unauffälligen Artjoms Rudnevs Routinier Jan Schlaudraff ein. Doch auch dieser Tausch änderte am Spielverlauf wenig. Der unbedingte Wille bei Hannover, das Ergebnis noch zu drehen, war nicht durchgehend erkennbar. In der 72. Minute traf Huszti zumindest den rechten Torpfosten.
Zusätzlich zur schmerzlichen Niederlage mussten die "Roten" auch den Spott der Braunschweiger Anhänger ertragen, die voller Inbrunst sangen: "Wir bleiben drin und ihr steigt ab."
Zumindest während der Begegnung blieben die gefürchteten Ausschreitungen zwischen den rivalisierenden Fangruppen aus. Den 3300 Polizisten gelang es weitgehend, die verfeindeten Anhänger voneinander zu trennen.
Nur aus der Braunschweiger Innenstadt wurde zunächst vereinzeltes Abbrennen von Pyrotechnik gemeldet. Im Stadion fanden diese Randalierer dann einige Nachahmer im Braunschweiger Fanblock.