"Herr Staudt, der VfB kann am Samstag die Meisterschaft und eine Woche später im Pokalfinale sogar das erste Double der Vereinsgeschichte perfekt machen. Hätten Sie zu Saisonbeginn mit einer solchen Konstellation gerechnet?"
Erwin Staudt: "Wir hatten ja zumindest die Qualifikation für den Europapokal ausgegeben und uns schon eine erfolgreiche Saison erhofft. Dass es bislang so gelaufen ist, ist natürlich großartig."
"Wie groß beziffern Sie die Chance, dass sowohl die Meisterschale als auch der DFB-Pokal nach Stuttgart wandern?"
Um 15 Uhr noch eine Zigarette mit dem Trainer: Erwin Staudt. (Foto: firo)
Staudt: "Die Mannschaft ist wild entschlossen und hat in den vergangenen Wochen auch bewiesen, dass sie sehr stabil ist. Wozu es am Ende reicht, werden wir dann sehen." "Wie werden Sie die Zeit bis zum Spiel am Samstag gegen Cottbus verbringen?"
Staudt: "So wie sonst auch. Wir haben alle einen ausgefüllten Tagesablauf. Am Samstag werde ich dann sehen, dass ich rechtzeitig im Stadion bin. Dann werde ich wie immer um Punkt 15 Uhr mit unserem Trainer Armin Veh unter vier Augen noch eine Zigarette rauchen." "Armin Veh ist wie auch Manager Horst Heldt ein Garant des Erfolges. Wie groß war das Risiko, auf dieses Duo zu setzen, hatten Sie zunächst Zweifel und welche Stärken zeichnet die beiden aus?"
Staudt: "Ich hatte nie Zweifel. Ein Risiko gibt es bei jeder Personalentscheidung. Ihre Stärken: Teamfähigkeit, eine hohe Identifikation mit dem Verein - und sie verstehen ihr Handwerk."
"Auch unter Trainer Felix Magath hatte der VfB die Champions League erreicht. Danach gab es einen leichten Einbruch. Gibt es Unterschiede zu damals und ist der VfB diesmal für die nächsten Jahre gewappnet?"
Staudt: "Erfolg ist nie zu 100 Prozent planbar. Aber unsere Leistungsträger haben langfristige Verträge. Wir werden auf unsere Mannschaft setzen, die sich nachhaltig bewährt hat, und das Team natürlich darüber hinaus punktuell verstärken." "Der VfB steht zudem für eine hervorragende Jugendarbeit. Woraus besteht das Erfolgsrezept?"
Staudt: "Unsere Jugend ist in der Tat seit zwei Jahrzehnten überaus erfolgreich. Zudem haben wir zuletzt in der Champions League bei den anderen Vereinen sehr genau zugeschaut. Wir verfolgen für unsere Jugendlichen drei Ziele: Ein qualifizierter Schulabschluss, eine optimale Ausbildung zum Fußball-Profi und das Heranreifen als Persönlichkeit."